Was wäre eigentlich aus der französischen Revolution, die ja von nahezu allen unbestritten als wichtig und gar als Grundlage der Menschenrechte gilt, geworden, hätte sie sich nicht auch der Gewalt bedient?
Eins vorweg: Dies ist definitiv kein Aufruf zur Gewalt! Es spiegelt eventuell auch nicht das Meinungsbild aller Autoren des Scheinwerfers wider. Aber ich stelle sie mir schon lange und immer wieder und halte die Frage auch für legitim. Eigentlich halte ich mich für einen sehr friedfertigen Menschen und bewundere Mahatma Gandhi ausgesprochen.
Aber: Ich sehe wohin ich sehe Gewalt. Und damit meine ich nicht, dass sich alle die Köpfe einschlagen würden, sondern ich spreche von subtileren Formen der Gewalt: von Bevormundung, Ausgrenzung, Rücksichtslosigkeit, Desinteresse oder auch Nötigung. Und ich beobachte ein Klima der Angst.
Ich sehe viele Menschen in manchen Innenstädten, die entweder Aggression im Blick tragen oder gar keinen Blickkontakt aufnehmen, als wollten sie keine Angriffsfläche bieten. Und das betrübt mich.
In mir hat sich all die Jahre immer mehr Aggression aufgestaut. Ich habe sowohl persönlich als auch im sozialen Bereich viel Ausgrenzung erlebt. Ob das in Schulen, Altersheimen oder Wohnheimen war oder ob ganze Gruppen davon betroffen waren wie behinderte, suchtkranke, alte, psychisch erkrankte oder arbeitslose Menschen. Und ich kann all die Lügen, die verbreitet werden nicht mehr ertragen. Dass die meisten doch selbst Schuld wären an ihrem Schicksal. Gut zu erkennen, sollte das sein am Umgang mit Betroffenen von Hartz IV. Es gibt immer weniger Arbeit und trotzdem sollen ganz viele daran selbst schuld sein oder gar zu faul, um es nicht doch noch auf den Arbeitsmarkt zu schaffen. Das betrifft eine minimale Randgruppe unter Ihnen, die es immer gegeben hat und immer geben wird und die nun wirklich keine ernsthaften ökonomischen Probleme verursachen.
Aber anstatt diese Tatsache endlich anzuerkennen, wird weiter Neid und Missgunst in der Gesellschaft erzeugt. Wer das tut? Große Teile der Boulevardpresse, aber leider auch Talkshows in den öffentlich-rechtlichen. Ein Video, das ich ans Ende dieses Blogs stellen werde, soll das belegen. Ganz offensichtlich gibt es Profiteure (siehe Video) dieser einseitigen Berichterstattung. Und da reicht die von Zetwal eingebrachte Nachrichtenwerttheorie kaum als Erklärungsmuster.
Doch was passiert erst in den wirklichen Brennpunkten? Ob sie nun Bremen-Tenever, Köln-Kalk, Duisburg-Marxloh, Hamburg-Harburg oder Berlin-Wedding heißen. Von ganzen Landstrichen in Ostdeutschland mal ganz zu schweigen!
Was hat man denn für eine Wahl, wenn man hier aufwächst? Erlebt man hier nicht eine Spirale der Gewalt? In den Familien, die verwahrlosen, weil es keine Perspektive gibt. Auf dem Hof, weil Gewalt bestimmt, wer oben ist und wer unten ist. Wer kann sich durchsetzen? Gilt dann nicht nur noch das Recht des Stärkeren?
Solidarität gibt es dann nur noch in der eigenen Clique und auch hier muss man sich lange Respekt erarbeiten. Denn auch hier steht die Hierarchie fest.
Noch viel schlimmer wirkt aber die strukturelle Gewalt, die all diesen weiteren Entwicklungen erst den Nährboden bietet. Ich will nicht den Eindruck erwecken, diese Probleme seien einfach zu lösen oder seien durch Versagen der Politik entstanden. Doch es braucht Alternativen abseits von organisierter Kriminalität. Vielfach gibt es viel zu wenig Angebote, wie Jugendclubs, Vereine und sonstige Freizeitmöglichkeiten, die einen Ausgleich bieten könnten. Die Kassen sind gerade in solchen Bezirken oft leer. Doch es braucht dringend Investitionen, um diesen Entwicklungen entgegen zu wirken. Und sie nicht zu tätigen – das ist strukturelle Gewalt. Und sie erzeugt neue Gewalt.
Die Rechten sind schon lange in die Bresche gesprungen. Kein Wunder, dass sie speziell in Ostdeutschland so vielen jungen Menschen den Kopf verdrehen können. Sie organisieren eben dann die Abende, wo mancher Jugendlicher endlich mal wieder Spaß und „Kameradschaft“ erlebt. Klar, dass man sie später nur noch schwer davon überzeugen kann, dass ihre Gesinnungen falsch sind. Schließlich haben Viele hier erstmals Respekt und Anerkennung erfahren.
Andere versuchen sich über eine Karriere als Musiker oder Künstler aus dem Dreck zu ziehen. Klar zeugt dabei Vieles von den Alltagserfahrungen, die sie machen müssen und eine sehr pessimistische Sicht auf die Welt. Ich kann mich damit durchaus identifizieren, so sehr ich mir auch wünschte die Welt wäre eine Andere.
So verwahrlosen teilweise ganze Landstriche und die Politik schaut zu. Vielfach traut sich die Polizei kaum noch in solche Viertel hinein. Oft sind sie gar nicht in der Lage personell in solchen Vierteln halbwegs vernünftig zu agieren.
Gewalt herrscht also auf vielen Ebenen.
Und die Medien spielen munter mit. Gewalt rund um die Uhr. Haben wir uns damit etwa schon abgefunden? Wenn sich aber einer wehrt und dabei auch Gewalt einsetzt, kann das keiner verstehen. Wirklich nicht?
Was bleibt ist vielfach nur Abwanderung und Verlust der „Heimat“ und des Freundeskreises. Doch dann ist es vielfach zu spät. Was man bis dahin erlebt hat, schafft sehr oft eine Akzeptanz von Gewalt als Teil des eigenen Lebens. Ich will hier keineswegs den Eindruck erwecken, ich würde solche Bezirke wirklich kennen. Aber es wäre auch fatal zu glauben, diese Probleme blieben lokal begrenzt. Und so wirken sie massiv in das Lebensgefühl vieler junger Menschen. In anderen Gegenden ist es vielleicht nicht so dramatisch, aber Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit spürt man auch anderswo. Und sie schafft ein fatales Lebensgefühl.
Die Frage der Gegengewalt ist in den 68ern wieder brisant geworden. Und sie stellen sich mir erneut massiv. Was gab es denn auch seitdem an politisch motivierten Jugendbewegungen. Abseits des politischen Hip-Hops sehe ich da ganz wenig.
Oft glaube ich, es könne sich nichts wirklich verändern ganz ohne Gewalt. Das bedaure ich sehr und ich kämpfe weiter dagegen an. Aber wenn ich sehe mit welch harten Bandagen viele jegliche Veränderungen verhindern wollen – und zwar durch strukturelle Gewalt. Dann packt mich die kalte Wut. Aber ich gebe mir noch ein paar Versuche. Anderseits werde ich werde nicht zu schauen, wie alles immer schlimmer wird für die die unten stehen. Mag sein, dass ich an diesem Punkt stur bin und immer weniger kompromissbereit.
Mir ist bewusst, wie heikel diese Frage ist. Aber mein Anliegen ist nicht Spaltung, ganz im Gegenteil. Es muss eine Reintegration von Ausgegrenzten stattfinden. Das Thema halte ich für brandaktuell. Noch mehr in einer Zeit, wo es weiter Kriege überall gibt und der Krieg gegen den Terrorismus immer abenteuerliche Formen annimmt. Soziale Gerechtigkeit ist weit entfernt und das muss sich dringend ändern. Sonst ist der soziale Frieden, brüchig wie er jetzt schon ist, bald an seinem Ende angekommen. Ich sehe schon, wie überrascht, dann viele sein werden. Aber das kann nur sein, wenn man seine Augen und Ohren verschließt und sich kräftig in die Tasche lügt, solange man selbst von diesem System profitiert. Ich werfe diese brisante Frage in den Raum, die jeder nach seinem Gewissen beantworten muss.
Das Video ist nicht neu aber traurig aktuell:
Das Video ist nicht neu aber traurig aktuell:
Eins vorneweg:
AntwortenLöschenIch würde Gewalt bei keiner Phase für richtig halten. Auch nicht, wenn das Rumgeeiere ewig weitergeht, sich weiter in die Tasche gelogen wird und die Tendenz, ganze Schichten schlichtweg aufzugeben ihre Fortsetzung finden würde - das tut sie schließlich derzeit.
Ich finde nicht zwangsweise, dass über das Problem in unserer Gesellschaft zu wenig geredet wird. Mit der Problematik beschäftigt wird sich durchaus, aber, wie du schon andeutest, mit falschen oder teilweise einfach gar keinen Schlussfolgerungen.
Ich würde Gewalt als äußerstes Mittel nicht grundsätzlich ablehnen. Dennoch sehe ich die Entwicklung aus folgenden Gründen noch lange nicht so weit, dass ich das unterstützten könnte:
1) Benennung der Probleme als "Strukturelle Gewalt":
Dieser Begriff ist mir im Studium ständig begegnet, dennoch wird im Alltag immer nur von "prekären Verhältnissen" oder schlicht von "Armut" gesprochen, und dies nicht nur von etablierten Parteien. Doch besonders wenn man auf die Gewaltdebatte lenkt, MUSS dieser Begriff zwangsweise fallen, um Aktion und Reaktion wieder in ein richtiges Verhältnis zu rücken.
Wenn wieder jemand bspw. in der U-Bahn zusammengeschlagen bzw. totgeschlagen wurde, ist FAST IMMER ein erhebliches Maß an struktureller Gewalt vorausgegangen. Es kommt oft zur Sprache, dass der Täter unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen litt, aber nie, dass diese durch strukturelle Gewalt erzeugt und zementiert werden.
Ich würde mir diesen Begriff in der täglichen Diskussion mehr wünschen, weil ich glaube, dass durch die Benennung als solche viele Menschen anders denken würden.
2) Friedlicher Widerstand:
Den hat's halt immer noch nicht gegeben und dessen Wirkung darf nicht unterschätzt werden, siehe Spanien, siehe Stuttgart 21. Auch der Anti-AKW-Bewegung darf man ankreiden, dass sie über Jahzehnte in Deutschland ein neues Bewusstsein erzeugt hat.
So lange muss dies natürlich nicht dauern, aber ich bin mir sicher, dass friedlicher Widerstand mehr Energie und mehr Durchhaltevermögen voraussetzt als der große (Gewalt-)Knall, ebenso mehr Koordination.
Auf der Habensseite stehen dafür die Möglichkeit, viel breitere Bevölkerungsschichten für sich zu gewinnen und dass man danach nicht danach noch "verbrannte Erde" wiederaufbauen muss, v.a. gesellschaftlich. Gewalt zerstört in allererster Linie Vertrauen, für sehr lange Zeit, egal ob direkte oder strukturelle Gewalt.
Das alles soll nicht heißen, dass ich kein Verständnis dafür hätte, sollte es jetzt, heute, in bestimmten Gegenden zu einem entsprechenden Gewaltausbruch á la Banlieus kommen. Wer sich darüber auch zum heutigen Zeitpunkt wundern würde, hätte sich in der Tat mächtig selbst verarscht.
An organisierter Gewalt könnte ich mich nicht beteiligen, auch wenn das manchmal eine verlockende Vorstellung ist. Aber gerade die jüngsten Erfolge vieler Protestbewegungen zeigen, dass die Zeit dafür noch nicht gekommen ist.
Also, bei allem völlig verständlich Frust: Cool und clever bleiben! So wird man "dem System" (so nenne ich es jetzt halt) am gefährlichsten.
Ich sehe keinen Widerspruch, in dem was Du entgegnest, aber sicher eine etwas andere Haltung zum Thema. Zugegebenermaßen habe ich mich auch sehr bemüht, mich in meiner Einlassung zu nichts hinreißen zu lassen, um den schmalen Grat, auf dem sich eine solche Diskussion zwangsläufig bewegt, nicht ganz zu verlassen.
AntwortenLöschenIn der Sache gebe ich Dir vollkommen Recht. Es ist noch nicht so weit, als dass Gewalt das letzte Mittel dastehen würde. Kein Zweifel. Und ich hoffe inständig, dass es auch nicht soweit kommen wird!
Mir ging es auch nicht darum, diesen Punkt herbeizuschreiben, sondern darum aufzuzeigen, wohin der Weg führen wird, wenn nicht endlich aus (sicher vorhandenen aber oft nicht weit genug reichenden Diskussionen) endlich Konsequenzen abzuleiten und auch durchzusetzen.
Und dann wird Law & Order nicht mehr weiterhelfen, sondern alles nur noch schlimmer machen und zu einer Konfrontation führen, die tatsächlich Vertrauen langfristig zerstört. Wobei ich glaube, dass die anarchischen Zustände, die dann einsetzen noch weitaus schlimmeres anrichten werden. Dann werden nämlich ganze Besitzstände zerstört und es wird oftmals die völlig falschen treffen. Menschen, die keinerlei strukturelle Gewalt erzeugt haben. An diesem Punkt wird es auch vieles Gute zerstört.
Persönlich möchte ich noch anmerken, dass die eigene Lebenssituation sicher eine große Rolle spielt für die Bewertung der Zustände in einer Gesellschaft. Dass sich manches besser (er)tragen lässt, wenn man in im Privaten Konstanten hat, die einem Glück in ausreichendem Maß erleben lassen.
Aber deswegen besteht die Notsituation für Andere ja weiter. Ich habe mich in meiner Arbeit im sozialen Bereich oft als Anwalt der Entrechteten empfunden. Und wurde immer mehr desillusioniert. Man kämpfte an der Basis, kannte daher die Missstände ganz genau und hatte nahezu keinen Einfluss, um wirklich etwas zu verändern. Selbst im Kleinen stieß das auf Widerstände. Weil letztlich eine Gesellschaft (vertreten durch die Politik) nicht bereit ist, eine menschenwerte Versorgung zu garantieren.
Ich persönlich sehe nur, dass immer weniger Entscheidungsträger mehr wissen, was wirklich passiert an der Basis – und das führt zu Entfremdung und schlicht realitätsfernen Entscheidungen.
Ich fürchte sogar, dass man oftmals nicht mal mehr die gleiche Sprache spricht – viele die ganz unten sind, verstehen keineswegs was da über sie entschieden wird. Damit wird es Ihnen nahezu unmöglich gemacht, sich angemessen gegen diese Entscheidungen zu wehren.
Da leisten auch die Medien ganze Arbeit.
Und Etliche, die es doch besser wissen müssten haben aufgegeben oder wollen schlicht keine Veränderung. Und ich frage mich, wie diese Kruste aufzubrechen ist. Das kann nur eine große Bewegung erreichen, da gebe ich Dir Recht. Gelingt es nicht mehr Menschen zu mobilisieren, dann wird die Bewegung fast zwangsläufig radikaler, um sich Gehör zu verschaffen. Wobei ich Dir Recht gebe, dass das höchstwahrscheinlich dazu führen wird, dass diese Gruppe zu wenig Akzeptanz von außen erfahren wird und als „Krawallmacher“ abgetan werden kann. Allerdings war Wut noch selten eine Triebfeder zu allzu logischem Handeln. Also müssen wir Wege finden, um solch strukturelle Gewalt abzubauen. Denn sie vergiftet unseren ganzen Planeten!!!
Es war auch nicht meine Absicht, dir zu widersprechen. Es war mehr ein Appell, trotz allem cool zu bleiben, selbst wenn die Sicherungen kurz vorm Durchbrennen sind.
AntwortenLöschenDenn eins ist für mich klar: Die Seite, die (auch offensichtlich!) beginnt, direkte Gewalt anzuwenden, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits verloren. Das sollte man bei der Sache immer im Hinterkopf behalten, selbst wenn es noch so schwer ist und man seiner Wut eigentlich nicht mehr nachgeben kann.
Der erste Punkt (haben wir ja wie in vielen Fällen telefonisch schon angeschnitten, aber noch mal für die Mitleser) ist, dass Gewalt, die von der Bewegung ausgeht, die Spaltung und somit enorme Schwächung des Protestes heißt.
Der zweite Punkt ist, wie du schon sagst, der Verfall von Akzeptanz und Sympathie (die es teilw. auch bei Politik und Polizei geben kann) in der Bevölkerung, damit auch der Verlust potientieller Mitaktivisten, auf jeden Fall mehr Gegner, "Persilscheine" für die Polizei.
Und da ein gewalttätiger Protest NIEMALS stärker sein wird als der Staatsapparat, der an Waffen, Männern und Ausbildung einfach hochüberlegen ist, wäre damit der Tod der Bewegung eingeläutet. Nicht so ist dies bei friedlichem Protest, Blockadeaktionen usw. Hier endet die Überlegenheit des Staates ganz schnell.
Wie gesagt, ich kann damit nicht behaupten, dass bei mir nie diese Schwelle überschritten wäre. Wahrscheinlich würde dies dann aber eher in organisierte als in blinde Gewalt umschlagen - selbst das wäre dann aber ein Akt der Verzweiflung, mit einem ähnlichen Ergebnis wie oben genannt. Vom daher äußerst unwahrscheinlich.
Ich möchte dich damit auch in keine Ecke stellen. Ich möchte meinen Standpunkt nur so deutlich wie möglich machen, lesen ja mittlerweile genug Leute mit.
Das alles ändert auch nichts daran, dass die Menschen, um die es hier vorrangig geht, bei einem Wutausbruch, der in Gewalt mündet, meine volle Smypathie hätten. Man müsste dann andere Wege finden, sie zu unterstützen, um zu zeigen, dass hier nicht nur blindwütige Randalierer am Werke sind, sondern dass diese Menschen ein Anliegen haben - dass es Leute gibt, die dieses Anliegen verstanden haben. Und um zu verdeutlichen, dass es mehr als verständlich ist, dass diese Reaktion erfolgt.
Georg Schramm, den ich noch öfter (indirekt:) zitieren werde, hat bei irgendeiner Montagsdemo vom Unterschied zwischen Wut und Zorn gesprochen. Der Ausdruck "Wutbürger" ist völlig verfehlt, weil er die Wahrheit nicht trifft. Man ist nicht einfach nur wütend, blind wütend. Man ist zornig. Man ist zornig wegen etwas ganz bestimmten, und dieser Zorn kann eine kreative und clevere Kraft erzeugen. Eine Kraft, die Nadelstiche setzt.
Eine Kraft, die es schafft, die strukturelle Gewalt erfolgreich zu bekämpfen?
Ich denke wir sind in unseren Meinungen gar nicht soweit auseinander. Ich kann nur oft diese Ohnmacht, das Gefühl nichts erreichen zu können, um zu einem gerechteren System beizutragen, einfach nicht ertragen. Und diese Ohnmacht schlägt oft in extrem aggressive Impulse um. Leider bestimmt das mein Leben mehr, als mir lieb wäre...
AntwortenLöschenEin gewaltloser Widerstand kann durchaus was erreichen, aber nur wenn sich ihm sehr viele Menschen anschließen. Ich bezweifle eigentlich gar nicht mal, dass sich da etwas entwickelt, ich weiß nur nicht ob diese ENtwicklung schnell genug von statten gehen wird. Manche Probleme sind einfach zu dringend. Die soziale Gerechtigkeit muss wieder hergestellt werden. Hartz IV ist in seiner jetztigen Form menschenverachtend. Es braucht dringend eine neue Form der Solidarität. Wir müssen in jedem Fall alle Kräfte bündeln, um gewaltlos wirklich etwas zu erreichen.
Wenn ihr eure Kräfte bündeln wollt,dann braucht ihr Menschen die euch zur Seite stehen.Selbst wenn es genügend Menschen gäbe die euch zur Seite stünden,dann müsstet ihr euch dennoch fragen,wie viele davon wirklich mit Leib und Seele dabei währen.Viele Menschen würden spontan mitmachen,allerdings würde eine Vielzahl von ihnen wieder aussteigen wenn keine raschen Erfolge erzielt werden. Würden Menschen aus den sozialen Brennpunkten sich anschließen,so würde es garantiert zu Gewaltausbrüchen kommen. Die Menschen dort würde ich weder als Wutbürger oder als zornige Menschen beschreiben.Die Wutbürger bei den S21 Protesten waren ja meistens Studenten und Menschen die gesellschaftlich gut dastanden. Die Leuten von denen ich rede sind aber Berserker, es handelt sich um Menschen die schon seid Ewigkeiten am Abgrund stehen. Jeden Tag müssen sie mit ansehen wie etwas teurer wird,sie müssen jeden Tag mit ansehen wie sie verelenden. Das Wort Hoffnung ist für sie ein Fremdwort.Die Bombe Tickt und zwar schon lange.Man muss sich mal vorstellen zu was Menschenmassen fähig sind, wenn es um ihr überleben geht, zu was Gruppendynamik führen kann ganz zu schweigen. Wenn man auf friedlichem wege was erreichen will, dann muss man diesen Leuten zuvor kommen.Ich denke das die Zeit knapp wird. Ich habe das Gefühl das fast jeder Mensch bereit währe auf die Straße zu gehen, es scheint eine Art weltweite Entwicklung von Protestlust zu entstehen, finde ich sehr spannend, ich möhte mal hier zur Info die Länder aufzählen in denen es in diesem Jahr zu Protesten kam (mit Sicherheit werde ich ein paar vergessen) :Tunesien,Griechenland,Spanien,Ägypten,Jemen,Japan,Iran,Libyen,Irak,Bahrain,Algerien,Dschibuti,Kuwait,Katar,Maurentanien,Marokko,Oman,Saudi-Arabien,Sudan,Syrien,China,Jordanien und Irland. Man sieht es ist viel los auf der Welt,die Menschen haben einfach die Schnauze voll!
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