Der Scheinwerfer lenkt Licht durch Bündelung der Lichtstrahlen in eine Richtung. In unserem Blog geht es um kontroverse Betrachtungen der Jetztzeit, die durch sehr unterschiedliche Autoren gewährleistet wird. Wir sind satirisch, nicht immer politisch korrekt, aber ehrlich und direkt. Wir haben die Schnauze voll von der Herrschaftsrhetorik der Politik und der Allmacht des Kapitals. Wehrt Euch, werdet Teil der Bewegung und werft das Licht auf die Schattenseiten!
Dienstag, 31. Mai 2011
Auslaufmodell Ehe?
Montag, 30. Mai 2011
Die New Gipsy Bewegung
Zum träumen...
Unterwegs im Pferdeschritttempo
DANKE!
Klimawandel
Treibhausgasausstoß steigt wohl noch immer
Sollten sich diese Zahlen bewahrheiten, wäre das katastrophal. Allerdings auch nicht weiter verwunderlich, nachdem sich die internationale Politik nach einigen Klimakonferrenzen, die zu gar nichts geführt haben, im letzten Anlauf gerademal auf freiwillge Absichtserklärungen einigen konnte...
Die Brisanz dieser Entwicklungen ist doch nun wirklich offensichtlich...
Ich fordere ein Abkehr von dieser wahnwitzigen Wachstumsideologie, die scheinbar immer mehr zur einzigen Religion der kapitalistischen Welt geworden ist. Sonst sehe ich ganz schwarz!
Sonntag, 29. Mai 2011
Interview mit Facebook-Mitarbeiterin über Masterpasswörter, Datenschutz und Hyper-PHP
Ein paar Auszüge aus dem Interview :
Rumpus:
Würdest du davon ausgehen, dass Facebook-Mitarbeiter die Privatnachrichten der Nutzer lesen?
Mitarbeiterin:
Also die Sache ist – und ich weiß nicht, wie viel du darüber weißt – alles ist in einer Datenbank im Backend gespeichert. Buchstäblich alles. Deine Nachrichten, egal ob gelöscht oder nicht, sind in unserer Datenbank. Ich kann also einfach eine Datenbankabfrage starten und mir alles ansehen, ohne mich in deinen Account einzuloggen. Das ist der Punkt, den die meisten Leute nicht verstehen.
Rumpus: Gut, aber was sagst du zu den letzten beiden Geschichten, Facebook Beacon und die “Terms of Service“-Diskussion
Read more about Datenschutz by www.elcario.de
Rumpus:
Gut, aber was sagst du zu den letzten beiden Geschichten, Facebook Beacon und die “Terms of Service“-Diskussion ?
Mitarbeiterin:
Es ist schwer einzuschätzen, wie die Nutzer auf neue Dinge reagieren. Wir sind in Sachen Beta-Testsystem einfach noch nicht gut genug. Wenn eine Gruppe von 20 Entwicklern an einem Projekt arbeitet, dann halten sie es für das tollste und einwandfreiste Feature der Welt und bauen es sofort. , Der Projektmanager nickt die Sache nur noch ab. Ursprünglich ging es sofort live, wenn das der Fall war. Mochten die User das neue Feature aber nicht, wurde es einfach wieder zurückgenommen. Das war eben unsere Strategie: „Trial and Error“. Heutzutage fangen wir erst mit psychologischen Analysen an, lassen dann…
Rumpus:
Ernsthaft?
Mitarbeiterin:
Ja logisch, ist das so überraschend? Wir nutzen “eye-tracking” um zu erfassen, wohin die Augen sehen, wenn du auf Facebook surfst.
Rumpus:
Welches Nutzerverhalten wird denn noch so mitgespeichert, ohne dass es offensichtlich für den User ist?
Mitarbeiterin:
Wir speichern alles. Jeder Bildaufruf, jede Person mit der du in Verbindung gebracht wirst, jeden Eintrag den du schreibst.
Das ganze Interview findet ihr hier..
[elcario.de]
Freitag, 27. Mai 2011
3sat-Interview mit Stéphane Hessel
In jüngster Zeit im Fokus stand er durch sein Pamphlet "Empört Euch".
In dem folgenden Interview äußert sich Stéphane Hessel zur Entwicklung in Europa. Sehr sehenswert, weil gleich mehrere Themen hier angeschnitten werden.
Zum Interview
Ist Gewalt ein legitimes Mittel?
Das Video ist nicht neu aber traurig aktuell:
Donnerstag, 26. Mai 2011
Grundeinkommen
Außerdem freue ich mich, dass wir nach so kurzer Zeit bereits ein Team haben von 7 Autoren. Sehr gespannt bin ich schon auf den ersten Bericht von Ulenso, der gerade in Südafrika weilt. Der neuste Zugang ist Basta, der sich gut in der EU-Netzpolitik auskennt und auch sonst einiges beizutragen haben wird. Attacke!
Mittwoch, 25. Mai 2011
Die Zukunft unseres Internets
Ich möchte mich in meinem ersten Blog mit dem Internet und seiner Freiheit beschäftigen.
Grund dafür ist neben den Datenschutzpannen der letzten Zeit der e-G8 Gipfel Sarcozys.Immer mehr EU-Staaten folgen dem Ruf der Medienindustrie und Sicherheitsfanatikern nach einem "geordneten" Netz.Der Internet G8 Gipfel ist nur die Spitze des Eisberges.Alles unter dem Deckmantel der Sicherheit und Verfolgung von Straftätern.
Aber was will man wirklich?Wer steht hinter Medienkampagnen gegen Kinderpornographie?Bei uns in Deutschland ist die Internetzensur auf viel Gegenwehr getroffen.Familienministerin Von der Leyen (alias Zensurela) und Schäuble (alias Stasi 2.0) wurden schnell als Hassfiguren auserkoren.Auch das Verfassungsgericht verbot die vorsorgliche Datenspeicherung.
Sogar eine neue Partei,die Piratenpartei,bekam in dieser Debatte durch die schlechte PR der Politiker schnell zuwachs.Seitdem ist es schwer geworden hier in Deutschland Internetzensuren dem Volk schmackhaft zu machen.
All dies lässt mich hoffen das wir in einem Rechtsstaat leben,in denen die Grundrechte noch etwas zählen.HOFFEN...mehr nicht...Aber die Hoffnung ist auch die letzte die stirbt.
Was ist der Datenschutz denn noch wert wenn Apple,Google,Facebook und co ihre Fühler in die hintersten Ecken meiner Privatsphäre stecken?
Das Problem ist das man,wenn man auf die Big Player des Internets verzichtet,auch auf virtuelle Lebensqualität verzichtet.Wenn ich kein Facebook habe,mich verweigere,tauche ich gar nicht auf.Die digitale Existenz wird Grundlage für jede Kommunikation.In der mobilen Welt ist Präsenz und ständige Erreichbarkeit unabdingbar.
Man ist in einer Zwickmühle,doch meist siegt der Wunsch nach Anerkennung über unsichtbare Kraken die deine Daten haben wollen.
Unsere Regierung schwört da auf die Selbstregulierung der Unternehmen...HAHA...Das ich nich lache.Das hat bei den Banken ja auch so gut funktioniert.Einem Unternehmen das sein Geld mit Daten verdient zu sagen es soll nicht so viele Daten sammeln, ist wie einen Virus zu bitten doch nur jeden zweiten zu infizieren.
Nun zu dem e-G8 Gipfel diese Woche.Sarcozy lädt Google,Facebook,Amazon und ein paar andere zu einem netten Plausch über die Zukunft ein.Der Spiegel nennt ihn schon den Netz-Napoleon.
Nicht zu unrecht denn in Frankreich ist seit 2010 die Zensur schon sehr weit vorangeschritten.Es gibt ein Drei-Stufen-Modell.Bei Urheberrechtsverstößen kommt zuerst eine Email.Bei weiteren Vergehen drohen Geldstrafen,aber auch die "digitale Todesstrafe",die Sperrung durch den Provider.
Sarcozy nennt das Internet den "wilden Westen" der Neuzeit,einen Hort von "Psychopathen,Vergewaltigern,Rassisten und Räubern".Dem Papst versicherte er es sei ein "moralischer Imperativ" harte Maßnahmen einzuführen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,764619,00.html
Was interessiert mich das was die Franzosen machen?Erstmal nichts.
Doch wir leben in EINEM EUROPA.Die Staaten haben immer weniger Kompetenzen.Eu-Gesetze müssen in den Mitgliedsstaaten umgesetzt werden und das EU-Parlament arbeitet an einem Gesetz zur NETZZENSUR GANZ EUROPAS.Leider vorbei an den Usern des Netzes.
http://taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/der-widerstand-der-wenigen/
Und was bekommen wir davon mit?Nichts!Niemand steht auf,keine Parteien melden sich.Nur wenige Aktivisten protestierten letzte Woche vor dem EU-Parlament.Deutschland ist nur der "letzte Baustein",ein regelrechtes virtuelles Paradies.Wie lange noch?
Wir müssen für Freiheit kämpfen.Immer wieder.Das lehrt uns die Geschichte.Ansonsten sind wir näher an der spätrömischen Dekadenz als wir alle wollen.
Warum die CDU Stuttgart auf Jahrzehnte verloren hat
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.joe-bauer-in-der-stadt-lebensgefuehl-getroffen.0c0f6dcd-23c3-4294-8886-c118681a2da4.html
Hier hat Joe Bauer sicher den Nerv hunderttausender Stuttgarter getroffen.
Es darf als sicher erachtet werden, dass die CDU-Herrschaft in Stuttgart bei den kommenden Oberbürgermeisterwahlen beendet sein wird. Ohnehin war die gesamte Regentschaft von Wolfgang Schuster (seit 1997) nur möglich, weil SPD und Grüne sich im jeweils zweiten Wahlgang nicht auf einen Kandidaten einigen konnten. Mit Rückenwind durch die Landtagswahl wird dies 2012 wohl anders sein.
Der Protest gegen Stuttgart 21 hat viele Menschen wachgerüttelt und für eine Stimmung gesorgt, in der die Haudrauf-Politik der CDU keinen Platz mehr hat. Es ist ein politisches Gefühl abseits des Rathauses und der Parteipolitik entstanden, die den Hauptgegner CDU 2012 hinwegfegen wird - diese Stimmung, die schon bei der Kommunalwahl 2009 und der BaWü-Wahl 2011 in politischen Willen umschlug, wird sich nächstes Jahr auch in den politischen Institutionen der Landeshauptstadt wiederfinden.
Stuttgart 21 ist der Totengräber der Stuttgarter CDU
Die CDU hat sich mit Stuttgart 21 verhoben und die Leidensfähigkeit der Stuttgarter Bürger überschätzt.
Jahrzehntelang konnte sie in Stuttgart machen was sie wollte und dokterte wild am Stadtbild herum. Ein jahrhundertealtes Haus nach dem anderen wurde abgerissen und durch zahllose Stahlkästen ersetzt, in denen vor allem Büros entstehen sollten. Gewehrt hat man sich dagegen nicht, schließlich ging es einem ja grundsätzlich ganz gut in der Schwabenmetropole. Dennoch fällt natürlich jedem auf, dass an beinahe jedem Bürogebäude Banner mit der Aufschrift "x qm Bürofläche zu vermieten, provisionsfrei" angebracht sind.
Wenn ich aus meinem Balkon in der Nordbahnhofstraße in die Gegend schaue, fällt mein Blick auf den schnieken Bülow-Tower. Vor 2 Tagen stand ich mit einem Kumpel da und trank Bier. Er erzählte mir, dass da jetzt ein Kindergarten untergebracht sei, weil sich keine Mieter für Büros fänden. Nicht, dass ich was gegen Kindergärten hätte, im Gegenteil, wir brauchen viel mehr davon. Aber wären die nicht in anderen Gebäuden besser aufgehoben? Kindergärten als Notnagel im zentral gelegenen Bülow-Tower... das zeigt wenigstens klar, was wir wirklich brauchen und was unser wahres Kapital ist.
Trotz hunderttausender Quadratmeter freier Büroflächen machte man jedoch weiter...
Alternative Kultureinrichtungen und Menschen, die nicht ins CDU-Menschenbild passen, hatten es in Stuttgart auch nie leicht, dabei war diese Seite Stuttgarts stets lebendig, musste aber gleichzeitig ums Überleben kämpfen. Die Wagenhallen sind ein aktuelles Beispiel, die Röhre als vorerst letztes Opfer ebenfalls. Nicht zu vergessen sind viele alternative Treffs in den 90ern (OBW9, Benzbar, Radio Bar) und die lebhafte HipHop-Szene, die Stuttgart jahrelang das Label "Bundeshauptstadt für HipHop" verlieh.
Leben entsteht dort, wo man die Menschen leben lässt
Dort, wo die CDU und Immobilienhaie eingreifen konnten, wächst heute kein Gras mehr. Der Teil des neuen Europaviertels, der schon exisitiert, ist eine tote Stadt. Überall dort, wo die Prachtbauten der letzten 20 Jahre stehen, treibt sich kaum ein Mensch herum. Sogar in und um die "Bausünden der 60er und 70er" ist mehr Leben.
Überall dort, wo man die Menschen ihr Ding durchziehen lässt, finden sich auch Anhänger. Der Westen und Süden Stuttgarts sowie Teile von Stuttgart-Nord werden immer mehr Leben haben als das neue Europaviertel. Sogar die Möchtegern-Schicki-Mickis haben sich die Theodor-Heuss-Straße erkämpft - Discos in Feuerbach, die so groß sind wie Schiffswerften und aussehen wie Raumstationen werden gemieden.
Warum Stuttgart 21 gut ist für Stuttgart
Dass diese toten Städte existieren, ist wahrlich kein Geheimnis mehr. Die Hoffnung der Projektbefüworter, an einer so zentralen Stelle wie im Europaviertel würde das Ergebnis anders aussehen, teilte offenbar nicht jeder. Im Gegenteil, die Stimmung explodierte und die größte Massenbewegung in der Geschichte der Stadt entstand, weil all die Fehler der vergangenen Jahre nun auf die Spitze gestrieben wurden. Eine Bewegung entstand, die irgendwann auf Augenhöhe den Institutionen begegnete.
Ja, ich bin froh, dass es ein Projekt wie Stuttgart 21 gibt. Weil es die Menschen zusammengebracht hat. Weil es sie kämpfen ließ. Weil es das Ventil für all den Frust war, der sich in Jahrzehnten angestaut hat. Weil sich die gesamte Stadt dadurch verändert hat. Weil die Menschen jetzt bereit sind, sich ihre Stadt zurückzuerkämpfen. Weil Stuttgart 21 das Ende der CDU-Herrschaft in Stuttgart und Baden-Württemberg bedeutet.
Wir alle werden Zeugen, alle, die möchten, werden Mitbereiter einer Zeitenwende. In Zukunft wird nicht mehr das Geflecht aus CDU und Spekaulanten über das Stadtbild entscheiden, sondern die Menschen selbst.
Die CDU wird die Stadt erst dann irgendwann einmal wieder regieren können, wenn sie all das eingesehen hat - und dann wieder viele Jahre um das Vertrauen der Menschen gekämpft hat.
Und wir? Wir sollten uns auf die neue Zeit freuen, Rückschläge verkraften und tatkräftig dabei helfen, diese Stadt weiter zu verändern.
Dienstag, 24. Mai 2011
Ein Leben im Konsumüberfluss
William Faulkner (1897-1962), amerik. Romanschriftsteller, Essayist u. Lyriker
Früher einmal war es normal, dass man werktags bis 18 Uhr und an einem Sonnabend bis 13 Uhr einkaufen konnte. Damals gab es kein Massensterben aufgrund Lebensmittelknappheit. Umso mehr verwundert, wie sehr sich die Öffnungszeiten verlängert haben. Mindestmaß ist inzwischen eine Öffnungszeit von 8-20 Uhr an sechs Tagen die Woche. Der allgemeine Konsument will deswegen aber auch nicht mehr einkaufen. Ist ja nicht so, dass er plötzlich mehr Geld hätte. Sondern er muss oft mehr kaufen, weil heute oft nicht mehr die qualitativen Güter angeboten werden, die es früher einmal gab. So muss der Kunde ständig „nach kaufen“ Meine Eltern hatten einen Fernseher der seinen Dienst 20 Jahre tat, ohne ein einziges Mal in Reparatur zu sein. Heute können wir froh sein wenn ein Elektrogerät die Garantie übersteht. Meist sind unsere Konsumgüter heute so konzeptioniert, das sie diese Zeit, mehr oder minder gut „überstehen“.
Außerdem wird durch tägliche Werbung, die uns im Alltag überall begegnet (egal wo wir hinschauen), dem Kunde durch geschickte psychologische Kniffe suggeriert, dass er zu Hause einen nicht mehr brauchbaren Gegenstand hat und unbedingt einen neuen braucht. Sozialer Druck besorgt den Rest. Natürlich gibt es Werbung schon seit es Waren zu kaufen gibt. Diese ist jedoch deutlich aggressiver geworden. So schön es ein mehr oder weniger nacktes Modell aussehen mag. Aber es ist eben auch wahr, dass bestimmt 99 % der Gesellschaft nicht so aussehen. Selbst die ach so hübschen Modells, werden hübscher gemacht als sie wirklich sind. So sieht man meistens Plakate, bei denen nur die Schokoladenseiten der Menschen zu sehen sind. Zauberei ist das nicht. Ein jedes Plakat muss man sich wie ein großes Puzzle vorstellen, da kann die hübsche Frau auf dem Bild, plötzlich Männerbeine bekommen, weil diese muskulöser sind.
Heute ist auch normal, dass durch klare Vorgaben der Geschäftsführung zu erklären ist, warum man auch vor Geschäftsschluss noch volle Regale erspäht. Diese Vorratshaltung soll der Kundenzufriedenheit dienen. Zu jeder Zeit ist möglichst jedes Produkt zu haben. Besonders pervers ist so was bei verderblichen Waren z. B. beim Bäcker. Und was dann nicht verkauft wird landet meistens auf dem Müll. Dieses Entsorgen von Lebensmitteln zahlen wir beim Kauf des Brotes mit. Wenn man bedenkt wie viel eine Backwarenfachverkäuferin an Stundenlohn bekommt, macht dies einen messbaren Teil des Preises aus. Dieses Übermaß gibt es jedoch nicht nur beim Bäcker. Vor kurzem habe ich beobachtet, wie eine nicht kleine Verkäuferin (schätze sie auf 1,70 Meter) auf die Kühltheke stehen musste, damit sie die oberste Reihe im Regal, mit Ware bestücken kann. Als ich sie darauf anspreche, meinte sie nur, dass sie das auch schon der Geschäftsleitung angesprochen habe, aber zu keinem Ergebnis führte. Der Kunde wünsche heute Auswahl.
Ein bekanntes amerikanisches Kaffeeunternehmen hat diesen Trend schon lange erkannt. Der Kunde von heute will in seinem Kaffee nicht nur Milch und Zucker. Nein, nein. Wir brauchen einen Cappuccino für den Sommer (Frappucino) oder ein Caramel Macchiato. Wer versucht dort einfach einen Kaffee zu bestellen, wird sehr verdutzte Mitkäufer und Verkäufer erleben, die einen ansehen, als hätte man das Prinzip nicht verstanden. Denn man kann jedes Getränk auch iced bekommen, mit verschiedenen Siruparten (Vanille, Caramel, Minze, Irish Cream...), mit oder ohne Schlagobers, mit fettarmer Milch, mit Sojamilch, extraheiß usw.
Heute hat ein jeder Verkäufer auch eine Zeitvorgabe, in der Umsatz in die Kasse fließen muss Sonst ist er schneller weg, als er kucken kann. So beobachte ich beim Einkauf in einem bestimmten Supermarkt immer öfter, dass die Verkäufer, nicht einmal mehr Zeit haben, den Kassenzettel abzureisen. Dieser wird an eine Stelle ausgespuckt, an dem sich der Kunde, ihn bitte selbst nehmen soll. Ein anderer großer Lebensmittelsupermarkt macht es auch sehr geschickt, in dem er dem Kunden erzählt, er tue was für unsere Umwelt und gibt den Bon nur auf Verlangen raus. Mit Sicherheit, wird Papier eingespart. Vordergründig ist jedoch viel eher, dass der Kunde, eher ablehnt den Bon einzufordern und so ein Arbeitsschritt der Kassiererin eingespart wird. Außerdem fällt dem Kunde weniger schnell auf wenn ein Produkt sich plötzlich verteuert hat.
Dieser Artikel hat längst nicht alle Facetten des Konsumwahns beleuchtet. Es sollte nur ein kleiner Einblick sein und ermutigen zum Beobachten und Hinterfragen, wo hin sich alles bewegt, was wir mit diesem Lebensstil hinterlassen und ob wir mit diesen Entwicklungen glücklich sind. Schließlich haben wir einen erheblichen Einfluss, gerade auf den Konsum.
Und zum Abschluss kommt noch der gute alte Samy zu Wort:
Montag, 23. Mai 2011
Zaumzeug für die vierte Gewalt
Warum Unternehmens-PR die Welt besser macht
Der Siegeszug des Internets im Informationszeitalter schält allmählich den paradoxen Kern der traditionellen Medien heraus: Die sogenannte vierte Gewalt steht unter der eisernen Knute der Quote. Diese Orientierung am Geschmack der Massen führt dazu, dass die Bürger nur über diejenigen Dinge informiert werden, die bei ihnen einen Reflex zum Einschalten auslösen.
Eine mögliche Erklärung bietet die Nachrichtenwerttheorie: Die negativere Nachricht ist sehr häufig die berichtenswertere, denn sie holt die meisten Konsumenten. Selbstverständlich ist das deren freie Entscheidung – und die führt in diesem Fall führt dazu, Negatives zu bevorzugen. Besonders großes Publikum locken die Medien durch Skandale und Sensationalismus. Positive Nachrichten rutschen somit automatisch aus dem Rechercheraster der Redakteure. Dieser psychologische Mechanimus besteht, seit es Medien gibt. Vor der Allgegenwart des Internets war das allerdings weniger problematisch. Es gab journalistische Standards, deren Befolgung nicht geschäftsschädigend war. Große Teams konnten lange und gründlich recherchieren. Die Einnahmen aus Werbung und Verkauf rechtfertigten den Aufwand, denn sie waren mangels Alternativen konstant. Seitdem die Einnahmen - auch dank des Internets - wegbrechen, müssen Medienkonzerne die Kosten minimieren um weiterhin einen Überschuss zu erzielen. So wie jedes andere Wirtschaftsunternehmen. Dadurch sinkt die Qualität.
Ein Beleg von vielen sind die Videojournalisten, sogenannte VJs, im Fernsehen. Sie sind gleichzeitig Kameramann, Tontechniker, Redakteure, Interviewer und Cutter. So ist eine tiefe Recherche und ausgewogene Berichterstattung nur schwer möglich. Insbesondere Recherchen, die neutralen oder postiven Thesen folgen, werden zu einem geschäftlichen Risiko, das sich der gute Geschäftsmann nicht leisten kann.
Das hat zwei Effekte: Zum einen können Themen nicht in der Tiefe behandelt werden, die für eine ordentliche Meinungsbildung notwendig ist. Zum anderen entsteht ein negatives Gesamtbild einer Gesellschaft. Hier wird die PR wichtig. Gute PR erzählt Journalisten von den positiven Aktivitäten in der Gesellschaft - von Unternehmen, von NGOs, von Parteien, von Intitiativen. Und nimmt ihnen so die aufwändige Recherchearbeit ab. Ihre neutralen bis positiven Sachinhalte gleichen den wirtschaftlichen Zwang der Medienunternehmen zu negativer Berichterstattung und Recherche aus. Ein Interessenkonflikt besteht nur oberflächlich: Lügen seitens der PR fliegen häufig auf und die Unternehmen damit auf die Nase. Gleichzeitig ignorieren Journalisten die dargereichten Wahrheiten nicht absichtlich, da sonst auch sie ihre Glaubwürdigkeit verlören. Der Sensationslust wird auf diese Weise das Zaumzeug angelegt.
Die PR ist somit ein Anwalt der Wahrheit und schützt die Bürger vor ihrer Gier nach Skandalen. So können Medien als vierte Gewalt ein ausgewogeneres Meinungsbild überhaupt erst möglich machen. Noch allerdings ist die PR häufig zu schwach und zu unterentwickelt, um diese verantwortungsvollen Aufgabe gut zu meistern. Sie muss größer und professioneller werden!
Die große Wut
Freitag, 20. Mai 2011
RSA Animate: Capitalism and Charity
Durch meinen Freund Marcus bin ich auf dieses interessante Video aufmerksam geworden, das sich der Doppelbödigkeit (wenns nach mir ginge würde ich von Verlogenheit sprechen) der ganzen Charitymachinerie widmet und viele Dinge, die erstmal löblich erscheinen sehr intelligent und schlüssig hinterfragt... zu recht!
Freu mich auch schon auf Deine Beiträge! Bin sehr gespannt, was sich in den nächsten zwei Wochen alles entwickelt! Jeder neue Autor ist ein Gewinn! Und jetzt viel Spaß!!!
Sonntag, 15. Mai 2011
Eddie Vedder - into the wild soundtrack
Wer den Film "into the wild" noch nicht gesehen hat - ein absolutes Muss!
empfehle auch den ganzen Soundtrack von Eddie Vedder - große Kunst!
Songtext des Liedes "Society":
It's a mistery to me
we have a greed
with which we have agreed
If you think you have to want
more than you need
until you have it all you won't be free
society, you're a crazy breed
I hope you're not lonely without me
When you want more than you have
you think you need
and when you think more than you want
your thoughts begin to bleed
I think I need to find a bigger place
'cos when you have more than you think
you need more space
society, you're a crazy breed
I hope you're not lonely without me
society, crazy indeed
I hope you're not lonely without me
there's those thinking more or less less is more
but if less is more how you're keeping score?
Means for every point you make
your level drops
kinda like its starting from the top
you can't do that...
society, you're a crazy breed
I hope you're not lonely without me
society, crazy indeed
I hope you're not lonely without me
society, have mercy on me
I hope you're not angry if I disagree
society, crazy indeed
I hope you're not lonely without me
Wie kritisch darf oder muss Journalismus sein?
Samstag, 14. Mai 2011
Revolution der Bärte
Freundeskreis -Esperanto: Sternstunde - Revolution der Bärte
an alle companieros guerilleros
mighty Tolga - der soul guerillero
fk squad - don Philippe - dj Frico
unsere Zukunft ist groß
auf dem makadam partisan
die Uhr schlägt rasha shana 'ne neue Zeit bricht an
Astrologen beschwören das Zeitalter des Wassermann
kein Stern am Firmament
das Pentagramm kreuzt den pentagon'schen Masterplan
aus den Weiten Kasachstans bis in die Höhen der Golan
erklingt die Stimme der Massen righteous wie Rastachants
Philister müssen gehen sie ham' zu lange abgesahnt
nehmt Ministern die diäten daß sie fasten wie an Ramadan
bald werden Köpfe rollen weil jetzt andere an die Töpfe wollen
auch aus dem Vollen schöpfen wollen
ihr'n Tribut nicht falschen Götzen zollen
weil der Tanz ums goldene Kalb nicht ungescholten bleibt
weil schon die Luft zu verschmutzt ist
als daß man Schlösser in die Wolken träumt
bald stürmen 144 mit geballter faust
von Gibraltar aus auf das europäische Haus
und vor den strassen Behrings fegt ein Zauberlehrling
über Flora und Fauna des amerikanischen Traumas
und sie holen sich was Ihr's ist
treten über babylonische Ufer wie Euphrat und Tigris
boykottieren das Business wo der Teufel im Spiel ist
bis es ertrinkt wie Osiris in den Fluten der Krisis
doch der Schein trügt denn das Harte unterliegt
so wie das Wasser in Bewegung mit der Zeit den Stein besiegt
so sind die Massen in Bewegung
nur so gewaltsam wie ihr Flussbett
das Konzept bleibt verkrustet
und wenn sie's reformieren wie Chruschtschow
wenn auch in euern Adern Blut kocht steigt mit in die Barkassen
man soll die Welt sehen wie sie ist aber muss man sie so lassen?
Rap ist Sprachrohr begleitet Aufruhr textlich
das Große spiegelt sich im Kleinen das ist Dialektik
denn das Musikgeschäft ist nur ein Bildnis für die Wildnis
wenn du gewillt bist zu partizipier'n wo das schnelle Geld ist
akzeptierst du das Verhältnis das auf der Welt herrscht
kapier das auch wenn du das System hofiert hast
der Unterschied zwischen Musikern und Proletariern
ist wir verkaufen uns momentan profitabler
und ich mim' den Don Quichote in ihr'm Theater
weil erst das Kapital die Rebellion vermarktet
siehst du die Analogie - auch wir sind Teil dieses Spiels
man steht im Rampenlicht und sieht nicht wie es Schatten wirft
auch Plattenfirmen sind multinationale Monopole
Musik ist nur ne Ware - sie akkumulieren Kohle
auch wir sind Teil jener Gesellschaft mit beschränkter Haftung
kein Mensch ist mehr wert als sein Mehrwert
ha'm wir nur noch vor Profit Achtung?
Effizienzwahn bestimmt Parlamentswahlen
die Kehrseite im nächsten Millenium
leben 3 von 4 am Existenzminimum
das sich im deutschen Geld auf Welt reimt ist das Zufall?
sind wir technisch Raumpatrouille ethisch Urknall?
man sagt es gäbe viele Stufen grau - werdet nicht farbenblind
vergesst nicht was die Scherben singen
"...wenn die Nacht am tiefsten ist ist der Tag am nächsten..."
und die Revolution frißt ihre Kinder nicht nur die Erwachsenen
sollten wachsam sein wir wachsen mit und nicht abseits der Zeit
sonst wird das Dogma der Bequemlichkeit das Tradition heißt Abstellgleis
die Welt bleibt ein Reisender solang sie um die Sonne kreist
wir haben einen Tod zu sterben - ein Leben zu geben
und eh' wir das Zeitliche segnen nach Unsterblichkeit zu streben
also stell ich mein schaffen in gesellschaftlichen Nexus
lass mir mein Bart wachsen überm Textbuch
es ist Sternstunde
mighty Tolga:
voll Hunger und voll Brot ist unsere Erde
voll Leben und voll Tod ist diese welt
in Armut und in Reichtum grenzenlos
von Schönheit hell entflammt ist diese Erde
vom Elend ganz verbrannt ist diese Welt
doch ihre Zukunft ist herrlich und gross