Dienstag, 14. Februar 2012

Jean Ziegler


Ganz kann ich es also noch nicht lassen. Wäre auch schade, da ich noch immer Tonnen von Material nicht verwendet habe. Ich möchte mich in einer kleinen Serie den Vorbildern widmen, die mich inspirieren und mich ermutigen, mich zu engagieren. Ullenso wird auch bald einen Blog über seine Erfahrungen in Südafrika veröffentlichen. AUf diesen Beitrag freue ich mich schon ganz besonders!

Zum Einstieg noch eine kleine Anmerkung zu einem Artikel, der aktuell durch die Medienlandschaft wandert. Der Artikel suggeriert, die Occupy-Bewegung sei endgültig tot. Frundlage dieser These ist die Tatsache, das gerade vor einigen Tagen die meines Wissens letzten beiden Protestcamps in den USA in Washington D.C. ohne großen Widerstand und vor allem ohne großes Medienecho geräumt wurden.
Hätte sich der Autor die Mühe gemacht, weiter zu recherchieren, hätte er erkannt, dass viele Aktivisten nur eine Pause eingelegt haben, um sich weiter zu vernetzen, neue Kräfte zu sammeln, um ihm Frühling wieder öffentlichkeitswirksam in Erscheinung tu treten. Ich bin überzeugt, dass die Bewegung im Frühjahr noch stärker sein wird. Außerdem finden auch aktuell noch viele Aktionen der Aktivisten statt, die in den USA dazu übergegangen sind, leerstehende Häuser (Folge der Immobilienkrise) zu besetzen und sie Familien zur Verfügung zu stellen. In der Zeit fand ich dazu einen interessanten Artikel: Vor dem amerikanischen Frühling.
Auch die starken Proteste gegen das ACTA-Abkommen zeigen, dass die Protestbewegung weltweit wach und engagiert ist. Ein erfreuliches SIgnal!

Doch nun zu Jean Ziegler, einem Schweizer, der sich seit Jahrzehnten gegen die Macht der großen Banken und Versicherungen stellt, sich für die UN-Menschenrechtsrat engagiert und sich auch von schwerstem Geschütz und einer beispiellosen Klagewelle, die ihm über fünf Millionen Euro Schulden (!) eingebracht hat, nicht einschüchtern ließ.
Besonders toll finde ich auch diese Anekdote: Als er mit dem Gedanken gespielt hat, sich in Kuba politisch zu engagieren, sagte Che Guevara bei einem Vortrag in der Schweiz zu ihm beim gemeinsamen Blick über das nächtliche Genf: "da bist du geboren. Da ist das Gehirn des Monsters, da musst du kämpfen".
Sicher hat auch Ziegler Fehler gemacht, doch er hat aus diesen gelernt. Mich beeindruckt vor allem sein selbtloser Kampf für die Menschen in der dritten Welt.

In Titel, Thesen, Temperamente wird seine Lebensgeschichte nachgezeichnet:
Das erste.de: ttt: Wie der Rebell vom Genfer See die Welt wachrüttelt

Bemerkenswert auch seine Worte zum Thema "Imperium der Schande" (auch ein Buch Jean Zieglers):
Jean Ziegler: Imperium der Schande

2011 wurde er als Redner zu den Salzburger Festspielen geladen und dann kurzfristig wieder ausgeladen. Seine Rede, die sicher zuenem Affront geführt hätte, hat er trotzdem veröffentlicht. Schade, dass er nicht sprechen durfte, vielleicht hätte das den einen oder anderen der Mächtigen aufgerüttelt.
Jean Ziegler: nicht gehaltene Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele

Eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Es braucht viel mehr solcher Menschen für einen wirklichen Wandel!

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