Montag, 6. Februar 2012

Abschied & Neubeginn


"Wenn wir unsere Augen nicht brauchen um zu sehen,
werden wir sie brauchen um zu weinen!"  Sartre


Liebe Leser und Freunde des Scheinwerfers!

Dies wird mein vorerst letzter umfangreicher Blog für den Scheinwerfer sein. Erst einmal vielen Dank für Euer Interesse! Ein Abschied ist nie leicht, doch manchmal notwendig, um sich weiter zu entwickeln - und ich möchte mich weiterentwickeln. Ich lebe noch lange nicht das, was meinen Überzeugungen entspricht. Ich brauche wieder neue Impulse.
Durchaus möglich, dass ich mich ab und an nochmal kurz zu Wort melde. Doch das wird ohne inneren Zwang geschehen. Ich möchte nicht mehr verbissen nach wichtigen Informationen in der Medienlandschaft suchen und mich dabei durch Banalitäten und Irrmeinungen zu wühlen und habe außerdem das Gefühl, dass ich mich zu den Themen, die mir am wichtigsten erscheinen, ausgiebig geäußert habe.

Ich weiß nicht wieviel tausende Artikel ich gelesen habe in der Zeit, die ich für den Scheinwerfer geschrieben habe. Ich weiß nur, dass es jetzt reicht. Ich bin müde und will eine Zeitlang nichts mehr von Politik hören.
Es wird Zeit, neue Kräfte zu schöpfen.

Außerdem habe ich die letzten Monaten gemeinsam mit einem Lektor an meinem ersten Buch gefeilt - ein Buch, in dem ich versuche endgültig die Dämonen aus der Vergangenheit zu bannen und von meiner ersten Reise nach Indien erzähle. Ich werde mir die Freiheit nehmen hier ein paar Auszüge aus meinem Buch zu veröffentlichen, da ich versuchen werde, das Buch selbst zu vermarkten. Vielleicht findet das Buch so irgendwann den Weg zu einem Verlag. Zweifellos passt das Buch auch zum gesellschaftskritischen und politischen Kontexts des Scheinwerfers. Nach einem dreiviertel Jahr ehrenamtlichem Bloggen - oft ein Fulltimejob - habe ich auch keine Schmerzen hier ein bischen Werbung in eigener Sache zu machen. Von irgendetwas werde auch ich leben müssen und mein Traum ist und bleibt (Reise)journalist. Reisen ist für mich schnell zur Leidenschaft geworden. Andere Kulturen und Lebenskonzepte kennen zu lernen, mit den einfachen Menschen dort in Kontakt zu kommen und die eigene Identität und das eigenen Handeln immer wieder zu überdenken - das spornt mich an. Es wird höchste Zeit, wieder Leben in mich aufzunehmen und einen weiteren Schritt zu einem erfüllteren Leben zu gehen. Meine innere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und ich möchte weiter lernen. 

Im Mai 2010 habe ich angefangen, meinen ersten Blog "Coconutyoga`s World" zu schreiben - einen Reiseblog auf Englisch, um mit den Menschen, denen ich unterwegs begegnet bin, in Kontakt zu bleiben. Diesen werde ich bald wieder reaktivieren - ob auf deutsch oder englisch weiß ich zurzeit noch nicht.
Ein Jahr später - nachdem ich zum dritten Mal von Asien nach Deutschland zurückkegekehrt bin, wurde der Scheinwerfer aus der Taufe gehoben. Es wurde schnell zum Ventil für meine Unzufriedenheit über die herrschenden Zustände in unserer Welt, die mich auch nach Asien geführt hat - in der Hoffnung dort eine andere Lebensweise kennen zu lernen. Mit Erschrecken musste ich dort feststellen, das selbst im mystischen Indien der ungezügelte Kapitalismus und neokonservatives Gedankengut mit seinem Fortschritts- und Wachstumswahn auf die wachsende Mittelschicht eine riesige Anziehungskraft ausübt - mit erschreckenden Folgen für die Ökologie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Doch ich bin auch dem alten Indien begegnet. Und das zieht mich noch immer magisch an. Und so werde ich nach Vollendung des Buches erneut dorthin aufbrechen.

Ich möchte diesen Blog nutzen, um noch einmal darauf einzugehen, welche Veränderungen ich mir für diese Welt erhoffe. Gleichzeitig wird er auch persönliche Elemente enthalten - das war sicher schon immer die Besonderheit meiner Blogs - die eigene Person selbstkritisch miteinzubeziehen. Denn ich bin überzeugt, dass es keine "objektive Wahrheit" gibt, sondern verschiedene subjektive Blickwinkel, die erst gemeinsam eine Realität abbilden. Nicht immer nur Schwarz und Weiss zu sehen, sondern mühsam zu einer inneren Haltung dazwischen zu finden. Dafür ist es notwendig beide Seiten der Medallie zu betrachten und sich auch mit Meinungen auseinanderzusetzen, die man unwillkürlich erst einmal ablehnt. Doch erst wer beide Seiten kennt, kann sich eine wirkliche Meinung bilden. Ich will nicht behaupten, dass mir das immer geglückt ist - doch das ist mein Anspruch.
Leider behaupten viele Menschen, eine objektive Wahrheit zu kennen und biegen dafür Halbwissen so zurecht, bis es in ihr Weltbild passt. Diskussionen werden dann im Keim erstickt, Kompromisse werden unmöglich. Verschwörungstheoretiker haben wie in allen Krisen Hochkonjunktur. Doch das ist eine gefährliche Entwicklung. Auch in der Occupy-Bewegung erliegen immer wieder Aktivisten der Verlockungen einer einfachen Wahrheit und positionieren sich oft ohne es zu merken an den extremistischen Rändern. Feindbilder waren schon immer verlockend. Doch das ist viel zu einfach. Antworten für das Zusammenleben im 21. Jahrhundert zu finden, ist ein sehr schwieriger Prozess.
Noch ein Hinweis auf einen Artikel über die Gefahr der Unterwanderung der Occupy-Bewegung von Rechts:
Nachdenkseiten: Occupy und die Rechtspopulisten

Wenn wir wirklich Veränderungen herbeiführen wollen, müssen wir alle Menschen miteinzubeziehen und ihre Anliegen ernst nehmen. Schließlich müssen die eigenen Meinungen - selbst wenn sie richtig sind - erst einmal konsensfähig sein. Und das geht am besten mit dem Fokus auf ein "was könnten wir besser machen" als einem reinen "ich lehne das Bestehende ab". Es geht schließlich um die Zukunft und die Überlebensfähigkeit der Menschheit - um nicht weniger. Wir alle kennen die Antworten für die Zukunft noch nicht. Doch wir müssen uns endlich auf den Weg machen, Antworten zu finden.

Noch ein Wort zu Anonymus. So sehr ich einzelne Aktionen von "Anonymus" begrüsse, so stößt mich noch immer der Slogan "we will not forgive" ab. Welche Konsequenzen soll das haben? Vergeltung?

Ich möchte lernen, zu vergeben - auch wenn mir das oft sehr schwer fällt. Doch ich weiss, wie sehr Gier und Macht korrumpieren können - sind also die Menschen und Interessengruppen, die eine ungerechte Welt mit ihrem Wirken zementieren, also wirklich Täter? - oder nicht vielmehr Opfer ihrer eigenen Verblendung. Haben sie nicht einfach jegliche Empathie für andere Menschen verloren und bewegen sich nur noch ihren eigenen Zirkeln und vertrauen Wachstumsalgorythmen anstatt sich Gedanken zu machen über diejenigen die unter ihrem "Profit" leiden. Am deutlichsten sieht man das bei der Lebensmittelspekulation. Ich verachte die Praktiken der Banker besonders in diesem Bereich. Doch was nutzt es mir die Banker zu verachten? Genaugenommen haben sich die Profiteure unserer Weltordnung nur perfekt angepasst. Ein jeder von uns hätte der Verlockung von Geld und Macht erliegen können. Erliegen wir nicht der Illusion, wir seien besser. Der Mensch durch seine Sozialisation geprägt und kommt keineswegs gut oder schlecht auf die Welt.
Daher will ich nicht aufrechnen; ich will keine Rache, ich will Veränderung. Und vor allem weiß ich, dass auch ich mich verändern muss - und nicht nur "die, da oben". Feindbilder suggerieren das Gegenteil und verführen nur dazu, die eigene Verantwortung zu negieren. Ich weiß nicht, wie oft ich selbst schon in diese Falle getappt bin...
Außerdem mache ich mir nur selbst das Leben schwer, wenn ich nur auf die Schattenseite blicke und verbaue mir den Blick auf das, was wir anders machen können oder was sich bereits besser entwickelt.  
Ich wünsche mir ein System in dem Kooperation und Solidarität belohnt wird und nicht Übervorteilung und Konkurrenz und nur wir gemeinsam können einen solchen Wandel herbeiführen, indem wir Solidarität leben.

Dazu bedarf es auch pragmatisch zu sein - und glaubt mir - das fällt mir als Idealisten ausgesprochen schwer. Doch Diskussionen über Veränderungen müssen ergebnisoffen sein. Noch verweigern sich zu viele Menschen solch einem Diskurs oder erachten ihn als unnötig. Sicher sind solche Debatten sehr anstrengend, doch notwendig. Die Bequemlichkeit abzuwarten, können wir uns einfach nicht mehr leisten. So wie jetzt kann es sicher nicht mehr weitergehen - das sollte jedem klar sein. 

So sehe ich in der Occupy-Bewegung ein Mahnmal dafür, dass Veränderungen notwendig sind, dass wir in einen solchen Dialog treten müssen, um mögliche Veränderungen in breiter Öffentlichkeit zu diskutieren und vor allem die soziale Kälte, die mit der steigenden Bedeutung des Kapitals immer mehr zugenommen hat, zu durchbrechen. Es war für mich eine bereichernde Erfahrung an Assambleas teilzunehmen und meine kritische Meinung einzubringen. Man lernt auf diese Weise unheimlich viel dazu und revidiert oder erweitert seine eigene Meiniung - zumindest dann wenn man offen ist und die eigene Meinung nicht festzementiert ist.
Doch ich erwarte mir von dieser Bewegung keine Lösungen. Ich sehe vielmehr viele verschiedene Organisationen und Bewegungen, die an verschiedenen Fronten für ein anderes Leben kämpfen - ein Leben in dem die Rechte des Menschen über allem anderen stehen. Wir alle müssen die
Politik dazu zwingen, endlich wieder Entscheidungen im Sinne von uns Bürgern zu fällen.
Nur so können wir den Einfluss der Lobbyisten wieder auf ein gesundes Maß zurechtstutzen.

Für mich war und ist immer entscheidend, wie die Gesellschaft mit ihren Schwächsten umgeht.
Und gerade dieser Umgang ist beschämend. Ich habe das persönlich erleben müssen und auch in meiner Berufspraxis als Heilerziehungspfleger, ein Ausbildungsberuf zur Arbeit mit behinderten und psychisch erkrankten Menschen. Die Zustände die ich im sozialen Beriech vorgefunden habe, haben mich schockiert und beschämt. Behinderte und psychisch kranke Menschen haben nahezu keinerlei Lobby in unserem Land. Die Zustände in Behinderteneinrichtungen, Psychiatrien und Altersheimen sind oft katastrophal und menschenentwürdigend. Ich war immer gerne für die Schwächsten da, doch ich konnte die Rahmenbedingungen nach einigen Jahren nicht mehr ertragen. Es herrscht Bevormundung, Missachtung von Bedürfnissen, Zynismus und Resignation und eine Veränderung von der Basis aus schien unmöglich.
Die harte Arbeit der Pflegekräft wird kaum honoriert - weder finanziell noch menschlich. Der Kostendruck ist immens. Wie lange ist nun bekannt, welch unwürdigen Bedingungen in den Heimen herrschen?
Und nichts hat sich getan seitdem - auch die Pflegekräfte begehren viel zu wenig auf - denn jeder weiss - wer aufmuckt, fliegt. Doch irgendwann werde ich in diese Arbeit zurückkehren und weiterkämpfen.
Die Gesellschaft darf nicht mehr wegsehen!

Wer hierzulande Hartz IV bezieht, muss damit leben, als faul diskriminiert zu werden. Noch immer geht die Mär um, jeder könne eine Arbeit finden, wenn er nur wolle. Das ist schlichtweg falsch. Noch beschämender, dass sich unsere Regierung immer wieder mit den niedrigen Arbeitslosenzahlen schmückt. Dabei ist der Preis dafür immer weniger Arbeit, mit der man über die Runden kommen kann und immer mehr, die gerade zum Überleben reicht. Von Würde kann man in diesem Zusammenhang wohl kaum sprechen. Wieviele Menschen aus der Statistik geschönt werden, dürfte euch allen bekannt sein.

Dabei ist längst bekannt, dass die Wochenarbeitzeit massiv sinken müsste, um Arbeit wirklich gerecht zu verteilen. Noch immer ist für mich das Grundeinkommen die Alternative, um den Menschen ihre Würde zurückzugeben und anzuerkennen, dass wir alle ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben haben. Das würde automatisch zu humaneren Arbeitsbedingungen führen. Schließlich wären die Arbeitnehmer in einer ganz anderen Situation. Die Frage, wieviel man sich dazuverdienen möchte, stünde im Vordergrund und nicht die Sorge um die eigene Existenz und die Teilhabe an der Gesellschaft.
Doch noch immer heißt es, wie gut es uns doch ginge. Warum soll man immer dorthin schauen, wo es schlechter läuft? Wollen wir uns wirklich mit Entwicklungsländern vergleichen?

Der Sozialstaat war und ist für mich eine wichtige Errungenschaft - doch wir stehen inzwischen vor einem Trümmerhaufen. Was ist nur aus der Sozialdemokratie geworden? Der Sozialstaat wird immer stärker abgebaut, gleichzeitig wird ein Finanzsystem gestützt, das weiter von Blase zu Blase wächst, um dann zusammenzubrechen. Doch der Zusammenbruch wird immer wieder verhindert. Durch die Aufnahme von immer neuen Schulden und mit Hilfe des Geldes der Steuerzahler. Banken, Versicherungen, multinationale Konzerne - an die können wir nicht ran - heißt es immer wieder - sie seien "too big to fail".
Doch dann muss sich doch gerade das ändern. Wir dürfen uns doch nicht von Kartellen, Ratungagenturen und Monoplisten erpressen lassen! Doch genau das geschieht. Ich persönlich bin der Meinung, das Spekulationen massiv eingeschränkt werden müssen. Wie können wir zulassen, dass mit Realwerten spekuliert wird? Man wettet sogar auf den Bankrott von Firmen, die tausende Menschen beschäftigen - ohne jegliche Konsequenz und Haftung. Das kann doch nicht wahr sein!
Ich bekenne mich auch dazu, ein gerechteres und sozial gestaffeltes Steuersystem umzusetzen, Vermögen stärker zu besteuern und endlich die Steueroasen trocken zu legen.

Durch meine Arbeit als Blogger habe ich viel lernen dürfen. Zuvor war mir nicht bewusst, welch schädlichen Einfluss unsere Zinswirtschaft auf die Menschheit hat. Dass Geld nur durch Vergabe von Krediten geschöpft wird. Hat man sich einmal die Konsequenzen dieses Systems vor Augen geführt, wundert einen die immer mehr aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich nicht mehr. Auch nicht die Tatsache, dass den Staatsschulden nahezu gleiche Vermögensanhäufung einer kleinen Elite gegenüberstehen. Das ist nur eine logische Folge eines exponentiellen Wachstums von Schulden und Vermögen. Warum sollte kein zinsloses System möglich sein? Geld muss wieder einen reelen Gegenwert haben.
Noch dazu funktioniert die bestehende Finanzarchitektur nur durch ein konstantes Wachstum. Doch wohin soll uns diese Wachstumsideoligie eigentlich noch führen? Schon heute verbrauchen wir soviel mehr Ressourcen, als wir zur Verfügung haben.

Unsere Erde ist in einem erschreckenden Zustand. Der Klimawandel ist weit  fortgeschritten. Klimasysteme wie der "El Nino" in Südamerika und der tropische Monsun geraten immer wieter aus dem Gleichgewicht. Folgen sind Naturkatastrophen, Dürren, Versteppung und Verwüstung, Abschmelzen der Gletscher, deren Wasser Milliarden von Menschen ein Leben ermöglicht. Das zeigt sich in den Ländern am Äquator einfach schon viel stärker als in Europa. Fast schon zynisch, dass vor allem die Ärmsten am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden.
Wer das als Propaganda abtut, erntet von mir nur absolutes Unverständnis. Doch ich habe diese Meinung immer wieder von intelligenten Menschen gehört, mit denen ich sonst eine hohe Übereinstimmung habe. Für mich wirkt das wie blanker Zynismus. Selbst wenn die Sonnenaktivität Einfluss auf das verändernde Klima haben sollte - das macht eine Einschränkung unseres Lebensstils nur noch dringlicher. Und mal im Ernst: Wer glaubt wirklich, dass die Industrialisierung und der Ausstoß von Abgasen keine verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt haben? Warum sonst sollte beispielsweise der Gletscher des Mt. Everest in den letzten 40 Jahren um die Hälfte geschmolzen sein? Das wird noch verheerende Auswirkungen haben. Schließlich versorgen die Gletscher des Himalaya zwei Milliarden Menschen mit Wasser.

Wir stehen am Scheideweg - entweder es gelingt uns, zu einem ressourcenorientierten Lebensstil zu finden und zu einer vernünftigen und nachhaltigen Bodennutzung zurückzukehren - oder uns stehen gigantische Völkerwanderungen bevor mit unabsehbaren ökonomischen und geopolitischen Folgen - dann wird es nur noch um das Überleben gehen und dann werden keine Zäune oder militärische Interventionen die Menschen stoppen können. Wenn die Basis unserer Zivilisation weiter Bodenschätze sein sollen, dann wird irgendwann ein Krieg um die letzten Rohstoffe unvermeidlich sein. Welche Folgen diese Entwicklungen haben würde, kann sich keiner von uns wirklich vorstellen. Doch noch können wir handeln - und wir müssen handeln!

Ermöglichen wir den Menschen in der dritten Welt endlich ein humanes Leben - setzen wir uns dafür ein, Agrarsubventionen abzuschaffen und endlich einen fairen Welthandel zu ermöglichen, in dem die Erzeuger von Waren von ihrer Arbeit selbständig leben können. Bezahlen auch wir anständige Preise. Geiz ist nicht geil. Sondern er macht Manschen zu "Sklaven" von Konzernen, die den Gewinn abschöpfen. Anders sind die Preise nicht zu machen.

Projekte wie die Sonnenenergienutzung in der Sahara und insgeamt der rasante Ausbau der ernerbaren Energien muss das wichtigste Ziel sein. Investieren wir in energieautarke Systeme!
Das Geld, das wir hier investieren ist bestens angelegt in einer Welt der endlichen Ressourcen.
Modellprojekte müssen den Beweis erbringen, dass eine andere Welt tatsächlich möglich ist.
Die Armut in der Welt ist massiv angewachsen in den letzten Jahren - heute hungern eine Milliarde Menschen - in solch einer Welt kann es nur Konflikte geben. Vielen geht es ums blanke Überleben. 
Wir müssen endlich zu einer vernünftigen Diplomatie finden - in der wirkliche Konsenslösungen gefunden werden, anstatt Konflikte um Ressourcen immer weiter zu schüren. Die Entwicklungshilfe ist noch immer viel zu wenig erfolgreich dabei, die Menschen dauerhaft autark zu machen - noch immer ist sie zumeist eine reine Katastrophenhilfe. Und so geht es nur von Katastrophe zu Katastrophe.

Der Handel mit Waffen muss endlich ein Ende finden. Auch eine neue atomare Abrüstung ist dringend vonnöten, anstatt Krieg gegen den Iran zu führen - der ja eigentlich nur nachvollziehbar handelt - erst wenn man die Atombombe hat, wird die Abschreckung hoch genug sein, um keinen Krieg gegen den Iran zu führen. Siehe Nordkorea.
Auch einen wirklichen Dialog zwischen den Religionen halte ich für unabdingbar, um Fundamentalismus entgegen zu wirken. Brückenbauer - das ist das, was wir in dieser Welt brauchen.

Auch die Bürgerrechte sind massiv bedroht. Unter dem Deckmantel vom Kampf gegen den Terror und dem unhaltbaren Versprechen von Sicherheit wird Demokratie immer stärker abgebaut. Längst leben wir im Überwachungsstaat und das macht mir Sorge. Bürger, die Veränderungen einfordern werden oft kriminalisiert. Ich hoffe sehr, dass dieses Kalkül nicht aufgehen wird.
Wir brauchen eine neue Bürgerrechtsbewegung und wir sehen wahrscheinlich gerade den Anfang davon. Die Bürger mischen sich wieder stärker ein, stehen für ihre Rechte ein und tragen ihre Meinung immer stärker auf die Straße - eine sehr ermutigende Entwicklung.

Es war immer mein Traum Journalist zu sein und ein wenig habe ich mir diesen Traum mit diesem Blog verwirklicht und ich habe gelernt meine eigenen Überzeugungen immer wieder auf die Probe zu stellen, zu revidieren und zu neuen Überzeugungen zu gelangen. Wichtig ist vor allem, nie eine kritische Distanz zu verlieren - das mag mir nicht immer geglückt sein, doch ich habe mich sehr bemüht. Unsere schnellebige Welt voller Information zu bewerten, ist eine wichtige Aufgabe. Doch ich habe auch lernen dürfen, dass klassischer Journalismus und die Bloggersezene keine Gegensätze sein müssen. Die Blogs, in denen ich auf gelungene Artikel aus den klassischen Medien verweisen konnte, waren mir die liebsten. Und es hat mir viel Freude gemacht diese Artikel zu lesen. Ich denke es ist an der Zeit, das Beste aus beiden Welten miteinander zu verknüpfen, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen. Sowohl hier wie da gibt es guten und schlechten Journalismus.

Was ich mir sehr wünsche ist, dass der Scheinwerfer weiterbesteht - ich hoffe, dass andere Autoren nun in die Bresche springen werden, um das Projekt weiterzuführen. Schließlich war ja auch der Anspruch dieses Gemeinschaftsprojekts, möglichst unterschiedlichen Meinungen Gehör zu finden.
Wenn Du Lust hast hier Blogs zu veröffentlichen - nur Mut - Mail genügt...

Mein Respekt gilt den Menschen, die noch immer in den Camps ausharren und damit ein Zeichen setzen, dass sie entschlossen sind für eine gerechtere Welt einzustehen. Und mein besonderer Dank gilt allen, die sich in Staaten mit autoritäten Regimen trauen, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und sich zu versammeln - ungeachtet von drohenden Repressalien, von Folter, Gefangennahme und Tod.
Besonders gedenke ich den Revolutionären in Ägypten und Syrien und all denen, die für ihre Überzeugung gestorben sind. Ohne euren Mut hätte ich viel weniger Hoffnung. Ich verneige mich vor Euch.

Euch Lesern wünsche ich Mut, kritisch zu denken, sich für die eigenen Überzeugungen zu engagieren und den Gedanken von einer anderen, einer besseren Welt weiterzutragen. Alles was passieren wird fällt und steht mit uns allen. Mit den besten Grüssen, Euer

Oleander a.k.a. Mr. Coconutyoga

1 Kommentar: