Dienstag, 25. Oktober 2011

Am Wichtigsten ist was uns eint!



In diesen Tagen wird viel über die Vereinnahmung des Protests innerhalb der Bewegung gestritten. Sicher zu recht. Man muss höllisch aufpassen, um sich nicht plötzlich in einen Topf geworfen zu werden, mit 
Organisationen die fragwürdige Motive haben.

Doch bei aller berechtigter Vorsicht wird darüber leider vielfach das was uns verbindet vergessen - stattdessen scheint viel interessanter zu sein, was uns trennt. Damit spielen wir jedoch nur all denen in die Karten, die sich ein Scheitern der Proteste wünschen.
Das dient der Sache sicher nicht. Und bei aller notwendigen Abgrenzung schwächt das den Protest enorm.

Denn nun muss es erst mal gelingen, die Massen zu organisieren, die sich dann miteinander real auseinandersetzen. Dabei wir sicher vielen das eine oder andere missfallen, was der ein oder andere Gesprächspartner sagt, aber das ist doch nicht entscheidend. Auch nicht, ob jemand sein Fähnlein schwenkt oder nicht. Zumindest solange nicht, wie man nicht versucht, andere für die ureigenen Interessen einzuspannen. Sondern wir müssen ins Gespräch kommen. Eine Fähigkeit, die uns immer mehr abhanden zu kommen scheint.

Noch bedenklicher ist in die Berichterstattung über die inzwischen weltweiten Proteste. Noch immer kann ich nicht fassen, wie wenig über die Proteste am 15. Oktober in den traditionellen Medien berichtet wurde. 750.000 Menschen in Spanien, eine zum Bersten angefüllte Altstadt von Jerusalem, Und worauf schaut die Berichterstattung? Auf ein paar hundert Randalierer in Rom. Schon sind die übrigen friedlich protestierenden 200.000 Menschen vergessen.

Doch es finden sich auch objektivere Berichte in den Medien, dazu muss man allerdings etwas graben.
Sehr interessant, was inzwischen selbst in Magazinen zu finden ist, die sicher nicht verdächtig sind, linkslastig zu sein.

Bemerkenswert, wie weit Realwirtschaft und Börsen inzwischen auseinander driften:

"Europas Konzerne haben ihre Gewinne im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Euro 500" des Managermagazins. Die Gewinne der 500 größten börsennotierten Firmen Europas erhöhten sich 2010 um 60 Prozent von insgesamt 321 auf 514 Milliarden Euro. Der Börsenwert der Unternehmen sank dagegen bis Ende September 2011 um rund 13 Prozent auf insgesamt 5 680 Milliarden Euro (Vorjahr 6 527 Milliarden Euro)."  


Sehr erfreulich auch, wie deutlich sich Dirk Müller (bekannt als Mister Dax aus der ARD) äußert:

"Unser Finanzsystem ist am Ende. In den USA beträgt die Gesamtverschuldung der Bürger, des Staates und der Industrie bereits 400 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – das ist historisch einmalig. Das führt dazu, dass ein großer Teil dessen, was die Bürger erwirtschaften, für Zinsdienste abfließt. Diese Zinsen werden in der Regel nicht wieder in die Wirtschaft investiert, sondern stapeln sich bei denjenigen, die bereits sehr viel besitzen. Das soll nicht klassenkämpferisch klingen – ich gehöre keiner Partei an. Ich erkläre nur, wie das System funktioniert beziehungsweise dass es nicht ewig funktioniert."


Sogar die deutsche Bundesbank beschreibt inzwischen die Geldschöpfung aus dem Nichts:
Kommentar des Autors dieses Beitrags:

"Höchst interessant – und für Mainstream-Gläubige wohl ein Schlag ins Gesicht. Wir finden hier den wichtigsten Punkt angesprochen: die Kreditforderung der Bank wird an den Kunden als Aktivum (Guthaben) gebucht und so Geld aus dem Nichts erzeugt."
"Ausgerechnet die Deutsche Bundesbank beschreibt die angebliche Verschwörungstheorie einer Geldschöpfung aus dem Nichts." 

Quelle mit Originalpassagen der Deutschen Bundesbank:

Wie schwierig sich der Protest in Deutschland gestaltet, darauf geht dieser Beitrag ein:

„…wenn eifrige deutsche Beamte nicht alles daran setzen würden, dieses Demokratieexperiment zu unterbinden. In anderen Ländern überall auf dem Globus machen sie uns längst vor wie Demokratie geht: Auf die Straße gehen, beginnen wieder richtig miteinander zu sprechen und erkennen, dass wir zu mehr fähig sind als zu dem was man uns als „normal“ oder „alternativlos“ verkaufen will.“

Quelle:

In der taz taucht in einem Beitrag folgende Passage auf:

"Wer ist hier der Versammlungsleiter?", fragt ein Polizist in die Runde der Demonstrierenden, die hier unorganisiert auf der Wiese stehen. Versammlungsleiter? Diese Frage wird noch für Probleme sorgen.
Hunderttausende Menschen demonstrierten am Wochenende weltweit für "echte Demokratie" und gegen die Macht der Banken. Auch in Deutschland, international bestaunt für seine schwächelnden Globalisierungsproteste, schlugen Demonstranten in der Bankenmetropole Frankfurt ihre Zelte auf, demonstrieren täglich vor dem Bundestag. Doch eines ist dort anders als bisher: Es fehlen die Fahnen der Parteien, die Logos von Attac - und auch Gewerkschafter geben sich kaum zu erkennen. Ein Protest ohne die üblichen Wortführer? Ist das überhaupt eine "Bewegung"?


Diese Erfahrung habe ich auch schon machen „dürfen“. Doch tatsächlich gibt es keine Versammlungsführer und das ist auch gut so. Es handelt sich nicht um eine Strategie, um den Auflagen der Polizei zu entgehen, sondern diese Haltung ist Grundlage der Bewegung. Selbstverständlich wird auch der Protest noch politischer werden. Doch zuerst einmal muss man sich einmal auf einen verbindenden Konsens verständigen. Und genau dazu sollen die Treffen dienen! Im Übrigen sehr bedenklich, wie wenig Spielraum das Versammlungsgesetz bietet. Außerdem traurig, dass gerade hier in Deutschland die Menschen so stark daran gehindert werden, Solidarität untereinander zu bekunden. Es handelt sich um einen internationalen Protest, der Probleme im Auge hat, die dauerhaft auch nur global zu lösen sind.
Im nächsten Beitrag werde ich konkreter auf diese Probleme eingehen und Vorschläge für entsprechende Positionierungen anderer Blogger und Aktivisten präsentieren.

Weitere ergiebige und breit gefächerte Quellen zur Information:







 


Macht Euch Euer eigenes Bild und zeigt Euch vor allem auch auf der Straße!!!

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