Freitag, 20. Januar 2012

Demokratieabbau, Zensur und Rassismus


Zeit, um einmal die Entwicklungen des neuen Jahres zu beleuchten. Einiges liegt mir nun schon seit einiger Zeit auf der Seele und so möchte ich verschiedene Links vorstellen und einige grundlegende Kommentierungen vornehmen.

Bereits in der Neujahrsnacht spielten sich zwei Vorgänge ab, deren Relevanz man sich unbedingt vor Augen halten muss. Zum einen unterzeichnete Obama den "National Defense Authorization Act" (NDAA). Zuvor hatte Obama noch angekündigt, gegen diese Gesetzesinitiative sein Veto einzulegen. Doch einmal mehr muss man bitter enttäuscht ob der Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Politik Obamas. Seine große Chance, die USA grundlegend zu verändern, hat er jedenfalls früh verspielt.

Bereits der „Patriot Act“, der kurz nach dem 11. September 2001 von der Bush-Regierung erlassen wurde, ermöglichte die Überwachung von Telefongesprächen und des E-Mail-Verkehrs. Auch die Einsicht in Bankkonten oder medizinische Daten wurde erleichtert. Internetprovider konnten von da an zur Offenlegung ihrer Daten gezwungen werden konnten. In Guantanamo konnten Terrorverdächtige ohne Verfarenseröffnungfestgehalten werden.

Das neue Gesetz geht noch weiter. In Zukunft kann die US-Regierung Terrorverdächtige ohne Gerichtsverfahren festsetzen, das US-Militär kann weitere Gefangenenlager im In- wie im Ausland errichten (die es ja bekanntlich längst gibt) und Terrorverdächtige in den USA und im Ausland festnehmen, verhören und ohne zeitliche Beschränkung festhalten. Dabei steht den Verdächtigen kein gesetzlicher Verteidiger zu und es muss nicht einmal eine offizielle Anklage gegen den Verdächtigen erhoben worden sein.
Das öffnet Willkür Tür und Tor.

Weitere Informationen zu diesem Thema:
International Buisiness Times: Obama unterschreibt den NDAA

Ein Gastkommentar von Philipp Guttmann findet sich auf:
Jacob Jung Politikblog: NDAA - Grundstein für Militärdiktatur in den USA

In derselben Nacht gab es auch eine sehr bedenkliche Entwicklung ganz in unserer Nähe - in Ungarn. Bereits seit seiner Wahl arbeitet der Präsident Orban an einem kompletten Umbau Ungarns. Dabei wird die Presse- und Meinungsfreiheit beschnitten und die Verfassung schrittweise verändert, was Orban immer größere Macht beschert und seine Abwahl unmöglich machen soll. Oppositionelle werden verfolgt, der Rechtsstaat ausgehebelt, rassistische Parolen verbreitet und die Meinungs- und Pressefreiheit und die Mündigkeit der Bürger mit Füßen getreten. Und es geschieht direkt vor unserer Haustür. Die EU brauchte Monate um das Thema den notwendigen Raum zu geben und die ungarische Regierung in die Pflicht zu nehmen, zu Rechtsstaatlichkeit zurück zu kehren.

Die Verfassungsreform schränkt die Unabhängigkeit der Zentralbank massiv ein. Die Politik entsendet ihre Vertreter und so vermischen sich die Interessen von Politik und Finanzwirtschaft noch weiter. Ähnliches ist bereits mit der Presse geschehen. Als unabhängiger Journalist lebt es sich inzwischen gefährlich.
Zehntausende sind gegen die Verfassungsreform auf die Straße gegangen und am 15. März, dem Nationalfeiertag, war von der Opposition eine Massendemonstration in Budapest gegen die Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit geplant. Doch die Regierung hat alle Plätze in der Stadt selbst für Versammlungen angemeldet, so dass die Demonstration, die Hundertausende anziehen könnte, bereits im Keim erstickt wird. Es existieren sogar Pläne des Justizministeriums die öffentlichen Plätze in der Stadt dauerhaft für eigene Kundgebungen zu reservieren.

Inzwischen handelt die EU endlich und knüpft finanzielle Unterstützung der angeschlagenen Wirtschaft an die Einhaltung von rechtsstaatlichen Prinzipien. Viel zu spät, aber immerhin. Nun muss sich Orban bewegen, will er nicht gänzlich seinen Halt in der Bevölkerung verlieren. Ein Artikel dazu:
welt.de: EU-Kommission leitet Verfahren gegen Ungarn ein

Wer sich näher informieren möchte sein auf den deutschsprachigen Blog „pusztaranger" verwiesen. Trotz ständiger Drohungen findet der Autor den Mut findet, seine Stimme stellvertretend für die Ungarn zu erheben. Ein mutiges und beispielhaftes Engagement:
http://pusztaranger.wordpress.com/

Auch der Rechtsrutsch ist besorgniserregend und das Problem ist längst nicht nur auf Ungarn beschränkt. Massive Ressentiments gegen Juden und Sinti und Roma und regionale Konflikte zwischen Minderheiten gibt es in nahezu allen südosteuropäischen Ländern. Dabei müsste doch der schreckliche Jugoslawienkrieg doch noch lange in den Köpfen der Menschen an die Folgen dieses Wahns erinnern! Doch die Nationalisten erleben eine Renaissance in der Krise. Wer mit dem Rücken zur Wand steht, war schon immer empfänglich für Bauernfängerei – vor allem dann, wenn sich keine echte politische Alternative abzeichnet.
Zu dieser Besorgnis erregenden Entwicklung in Südosteuropa geht dieser Artikel ein:
spiegel.de: Europas Osten rückt nach rechts

Natürlich ist die Gefahr längst nicht auf Südosteuropa beschränkt. Man denke an die Rechten in Österreich. Auch in Frankreich und Italien gibt es Verfolgungen von Sinti und Roma, starke fschistische Gruppierungen oder gar Parteien und rassistische Sprüche sind auch den "Staatsmännern" Berlusconi und Sarkozy nicht fremd. Berlusconi ist ja inzwischen endlich weg vom Fenster, aber wie konnte er es nur schaffen, dreimal gewählt zu werden? Auch hier waren die Verflechtungen seines Medienimperiums, von Mafia, Politik und Justiz erschreckend.
In Holland, Belgien, Polen und Russland gibt es starke rechtsradikale Lager und auch in Skandinavien grassiert der Virus. Auch hierzulande gilt es die Augen offen zu halten und Rassismus entschieden entgegen zu treten.Man braucht sich nur ansehen, welchen Zulauf rechtsradikales Gedankengut in strukturschwachen Regionen erfährt! Hier braucht es dringend Alternativen für die jungen Menschen. Der Staat darf niemals vor Rechtsradikalismus kapitulieren!

Immer wieder höre ich auch die dümmliche Plapperei von der Weltverschwörung der US-Amerikaner und der Zionisten. Das ist für mich absolut unerträglich. So falsch die israelische Politik an sich sein mag; nichts rechtfertigt solche rassistischen Ausfälle. Gerade wir haben eine Verantwortung solchen Gedankengut entgegen zu treten!
Doch es ist frappierend, wie stark wir noch immer von Vorurteilen geprägt sind. In Diskussionen über Afrika, bekomme ich manchmal Gedankengut zu hören, bei dem mir einfach nur schlecht wird. Das Bild vom „faulen und abhängigen Neger“ wurde zu Kolonialzeiten geprägt und steckt noch immer in zu vielen Köpfen.
Wir müssen dringend diese Ressentiments überwinden, sonst finden wir keine Lösungen für eine globalisierte Welt!!!

In den letzten Tagen wurden die geplanten Internetsperren in den USA heftig diskutiert – völlig zu Recht. Schließlich stehen die meisten Server des WWW in den USA und wir wären von den Auswirkungen dieser Gesetze deutlich betroffen. Vor allem wird Zensur Tür und Tor geöffnet. Doch wir müssen uns das Medium Internet in seiner jetzigen Form unbedingt erhalten. Nur so hat der Gedanke von Schwarmintelligenz, Basisdemokratie und Transparenz eine Zukunft. Eine Zensur auch der Gegenöffentlickeit massiv schaden, da Regressansprüche wegen Nichtigkeiten viel leichter durchzusetzen wären. Auf FB kann man ja bereits mitunter Zensur erleben – so ging es mir vor kurzem als ich den Essay „Revolutionäre Gedanken“ von Heinz Sauren auf FB verlinkte. Am nächsten Tag waren alle Links weg und ließen sich auch nicht erneuern.
Wir hatten bereits vor einigen Monaten über die Zukunft des Internets und seiner Freiheit diskutiert, daher möchte ich auf den Artikel von damals verweisen:

Der Scheinwerfer: Die Zukunft unseres Internets

Hin zu dem Thema, das in den letzten Monaten am kontroversesten diskutiert hat: dem Finanzsektor. Hat sich irgendetwas verändert? - Fehlanzeige! Und das ist ein Skandal! Nicht einmal eine Transaktionssteuer wurde erreicht...
Stattdessen wird uns suggeriert, es sei alles wieder in Ordnung; dabei ist die Gefahr riesengroß, dass wir uns in Europa in eine Rezzension bewegen und bald eine Inflation erleben werden. Die Gelddruckerei wird nicht ohne Folgen bleiben. Für die USA sehe ich dabei noch schwärzer. Hoffentlich wird dann endlich ein Neuanfang gewagt. Denn eine erneute Blase mit (Bau)-Boom und Absturz wird unser Planet vielleicht gar nicht mehr ökologisch verkraften können. Es benötigt eine völlig andere und schonende Nutzung unserer endlichen Ressourcen und dem Einsatz neuer Technologien zur Energiegewinnung.

Aberwitzig auch was dieser Tage zu lesen war: Hedgefonds wollen Menschenrecht auf Profit einklagen, sollte es für Griechenland zu einem Schuldenschnitt kommen. Mir kommen gleich die Tränen. Am liebsten würde ich den Akteuren eine tüchtige Abreibung verpassen. Die haben doch jegliche Menschlichkeit verloren.
Mehr will ich dazu gar nicht sagen. Die Absurdität dieser Zeit ist kaum zu toppen. Vielleicht sollten diese Zyniker auf Kabarett umsatteln...
Hedgefonds fordern Menschenrecht auf Gewinn

Hier noch ein ernster Artikel zur Lage der Dinge im Finanzsektor:
diepresse.com: Geldsystem - das Endspiel nimmt Form an

Exemplarisch daraus die letzten Zeilen:

"Die möglichen Folgen sind nicht abzuschätzen. Denn die dritte Regel der Notenbanken wird selten bedacht: Irgendwann kannst du keine Zeit mehr kaufen, egal, wie viel Geld du druckst."

Ich werde nun da enden, wo meine kleine Reise ihren Anfang genommen hat: in den USA.
Am 17. Januar kam es erneut zu einer sehr gelungenen Aktion: „Occupy Congress“
Man sieht auf dem folgenden Video sehr deutlich, wie stark die Occupy-Bewegung in den USA ist – trotz des miesen Wetters. Das macht Hoffnung. 




Auch hier wird die Bewegung wieder anwachsen - spätestens, wenn die Lebensumstände hier für mehr Menschen schlechter werden. Doch warum muss es nur immer erst so weit kommen?
Ich bin besorgt über den Zustand der Welt, aber nicht hoffnungslos. Die beispiellose Krise, die wir zweifellos in den nächsten Jahren erleben werden, bietet auch die Chance für ein Umdenken; ein Gesundschrumpfen unserer Lebensverhältnisse hin zu einer neuen Nachhaltigkeit. Darin liegt ohnehin unsere einzige Zukunftschancen. Wenn es also krachen muss, dann wird es krachen. Solange kann ein jeder versuchen durch seinen Einsatz den Knall abzumildern, auf dass nicht zuviele unschuldige Menschen darunter leiden werden. Wir müssen für unsere Bürgerrechte kämpfen; erst dann wird man uns ernst nehmen!

Donnerstag, 19. Januar 2012

2012: Time for Change


Heute möchte ich eine sehr lohnende Dokumentation zum Jahr 2012 und dem Thema des globalen Bewusstseinswandel vorstellen. Einerseits wird noch einmal sehr deutlich dargestellt, wie ernst die Situation ist, in die wir uns gebracht haben durch unsere Missachtung der Natur.

Gleichzeitig macht der Film aber auch viel Hoffnung und erinnert uns an unsere eigenen Verantwortung und zeigt viele Möglichkeiten auf, sich für eine neue Nachhaltigkeit zu engagieren.

Es lohnt sich absolut, sich den ganzen Film in einem ruhigen Moment anzusehen! Er beeinhaltet alle wesentlichen Themen unseres Lebens und erzeugt so eine vollständige Abbild der Zeit, in der wir leben.

Passt auch zu dem Thema des Erwachens, dem ich mich zuletzt zugewendet habe. Es passieren aktuell auch viele Dinge, denen ich mich kritisch zuwenden möchte. Doch ich versuche nun erstmal das umzusetzen, was ich mir vorgenommen habe: Hoffnung zu finden und Lösungsansätze für eine andere Welt zu erkennen.
Hierfür erscheint mir diese Dokumentation mit ihren vielen bereichernde Gedanken ideal!

Wer danach noch weiteren Bedarf hat, seine Überzeugungen weiter auf die Probe zu stellen, sei auf ein Essay von Heinz Sauren verwiesen, dessen Essay "Revolutionäre Gedanken" erst kürzlich hier zu lesen war. Diesmal widmet er sich ähnlich gekonnt dem Thema Zeit:


Doch zunächst zum Film. Viel Freude beim ansehen!





Mittwoch, 18. Januar 2012

Frontal21: Wie wollen wir sterben?

Nachdem ich mal wieder dazu genötigt wurde (nicht böse gemeint), mich hier zu verewigen, versuche ich es mit einem Bericht in der gestrigen Ausstrahlung von "Frontal21". Ich schätze diese Sendung eigentlich sehr. Zuallererst der Link zum gestrigen "Frontal21"-Beitrag

Daraufhin musste ich ein paar Worte an die "Frontal21"-Redaktion loswerden:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

ich war kurz davor, im Betreff genannten Beitrag in Ihrer letzten Sendung richtig gut zu finden.
Dennoch zerstören Sie die (eventuelle) Botschaft des Berichts mutwillig:

Anfangs wird noch darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, das Leiden offensichtlich sterbender Menschen zu verlängern. Hier auch die Kosten zu erwähnen, halte ich nicht für moralisch verwerflich.

Was hat aber das alte Mißfelder-Beispiel mit dem Hüftgelenk für 85-Jährige in diesem Bericht zu suchen? Ich als 29-Jähriger gestehe jedem Menschen, egal welchen Alters, jede erdenkliche medinzinische Behandlung (sofern sie anderen nicht schadet) zu, wenn sie ein erfülltes und würdevolles Leben ermöglichen. Dies ist meiner Meinung nach auch bei künstlichen Hüftgelenken für 85-Jährige der Fall. Mir erschließt sich in keiner Weise, inwiefern ein künstliches Hüftgelenk den Sterbeprozess eines alten Menschen verlängern soll.

Frontal21 begibt sich mit dem Bericht meiner Meinung nach auf dünnes Eis und vermischt zwei völlig konträre Standpunkte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite die ethisch hochsensible Frage, wann eine Verlängerung des Lebens (bzw. Leidens!) noch Sinn macht. Auf der anderen Seite der plumpe sozialdarwinistische Versuch der Neoliberalen, Schwächeren aus Kostengründen ein würdevolles Leben bzw. Altern zu verwehren.

So eine Berichterstattung bin ich von Frontal21 nicht gewohnt und ich war einigermaßen erstaunt. Trotzdem habe ich den Bericht innerlich in die Schublade "unglücklich" abgelegt. Aber nur mit sehr, sehr gutem Willen.

Es ist außerdem mitnichten so, dass allein die Existenz der Alten und Schwachen die Krankenkassen belasten. Wir alle wissen doch, dass das zweigeteilte Gesundheitssystem (Privat/Öffentlich) die Hauptursache ist und dass eine echte Solidargemeinschaft sehr wohl noch einiges mehr aushalten könnte.
Die in Ihrem Beitrag gezeigten Berechnungen von Prof. Fleßa stützen das Hüftgelenkbeispiel meiner Meinung nach ebenfalls nicht. Herr Fleßa macht deutlich, dass die größten Kosten im letzten Lebensjahr eines Menschen anfallen. Dies unterstützt den Schluß, dass es sich hier oftmals um sinnlose lebens- und leidensverlängernde Maßnahmen handelt. Ein künstliches Hüftgelenk o.ä. kann auch über 85-Jährigen jedoch noch viele beschwerdefreie und erfüllende Lebensjahre bringen. Eine bei Nichtbehandlung folgende körperliche Behinderung hingegen würde für die Betroffenen deutlich schneller in die Sackgasse unselbständiges Leben (und Sterben) führen, womit wir wieder beim ursprünglichen Ausgangspunkt des gesendeten Beitrags wären. Ich hoffe, Sie erkennen den Widerspruch.

Mit freundlichen Grüßen,

Markus Schunk
70191 Stuttgart"

Dienstag, 17. Januar 2012

Über das Aufwachen


„Vielleicht kann ich alles, was ich wissen möchte, in mir selbst finden. Manchmal gelingt es mir. 
Viel häufiger aber verwerfe ich Impulse, die mich leiten oder auf etwas hinweisen wollen. 
Ich nehme mich nicht ernst. Ich will lernen, meinen Impulsen wieder zu vertrauen.

Solange ich denken kann, bin ich mir einer eigenen Wahrheit bewusst gewesen. 
Dieses Wissen muss unglaublich hartnäckig oder lebendig sein, hat es mich doch immer wieder dazu gebracht, aufzustehen und weiterzugehen, obwohl ich es den längeren Teil meines Lebens verleugnet habe, was in Zwänge und Abhängigkeiten führte. 

Ich kann mich gut daran erinnern, wie meine Wahrheit sich ursprünglich angefühlt hat: 
weit, pulsierend, sicher, weise, neugierig – sie war Vertrauen, Vertrauen in das eigene Dasein. Nur gab es kaum jemanden, der meine Wahrheit mit mir teilen wollte."

 Milda Drücke: Ratu Pedanda
 
 
Seit 8 Monaten schreibe ich nun für den Scheinwerfer. Zeit für eine Reflektion und einen Ausblick:
In nächster Zeit möchte ich meine Tätigkeit für diesen Blog einschränken und hoffe sehr, dass dann die anderen Autoren in die Bresche springen können. Darüber hinaus sind auch neue Autoren herzlich eingeladen sich mit gelegentlichen oder regelmäßigen Artikeln zu beteiligen.

Einschränken möchte ich mich aus mehreren Gründen: zum einen schreibe ich aktuell an einem Buch über meine inneren und äußeren Reisen, das viele Schnittstellen zu meiner Tätigkeit als Blogger aufweist. Denn auch in diesem Buch schreibe ich über eine Suche nach Essenz und nach einem anderen Leben, über Gesellschaft, Politik, Wut und Verzweiflung, Hoffnung und Glück und einer Suche nach innerer Heimat. Beides ist schwer voneinander zu trennen und ich möchte mich in den nächsten zwei Wochen intensiv dem Buch widmen.

Zum zweiten ist das Recherchieren von immer neuen Quellen eine sehr intensive Arbeit. Man liest abertausende von Artikeln, schaut sich Videos an, vernetzt sich, kommentiert, versucht einzuordnen und zu bewerten, um schließlich das Wesentliche zu Blogeinträgen zusammenzufassen. Dieses Filtern von wesentlichen Informationen aus einer Masse von Banalem kostet Kraft. Außerdem muss man fast ein wenig abstumpfen, um all die wichtigen aber oft auch niederschmetternden Nachrichten zu verarbeiten. Man kriegt einen Blick dafür, Informationen immer schneller einschätzen zu können. Doch die Empathie bleibt dabei oft auf der Strecke. Würde ich all die Fehlentwicklungen mit all ihren schrecklichen Folgen für die Betroffenen an mich heranlassen, würde ich wohl durchdrehen. Aber auch so merke ich, wie all das in mir arbeitet.

Ich möchte wieder mehr spüren und mich auch wieder stärker positiven Entwicklungen zuwenden – den Nachrichten, die Hoffnung machen. So wichtig es ist auf Missstände aufmerksam zu machen, um andere aufzurütteln und zu sensibilisieren – das kann nicht alles sein. Schließlich möchte ich auch viel mehr darüber lernen, welche Alternativen zu dem bestehenden System existieren. Denn das wird vor allem gefragt sein, um Menschen zu zeigen, dass der Kapitalismus in seiner jetzigen Form eben alles andere als „alternativlos“ ist und Konsum und Wohlstand nicht automatisch glücklich machen.  Sondern viel mehr eine Gemeinschaft, die geprägt ist von Solidarität und Brüderlichkeit.

Nach einem Besuch bei „Occupy Frankfurt“ im letzten Oktober habe ich erst vorgestern im Rahmen des Weltaktionstages einige Stunden im Camp von „Occupy Hamburg“ verbringen dürfen. Und mir einmal mehr die Frage gestellt, ob mein Platz nicht dort sein müsste. Um sich zu zeigen, Durchhaltevermögen und Kreativität zu beweisen und noch stärker dazu beizutragen, einen möglichen Wandel im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Um zu lernen. Vielleicht noch mehr: selbst der Wandel zu sein. Das zu leben, wovon man immer spricht.

Denn Veränderungen vollziehen sich erst, wenn sich der Wandel in vielen einzelnen Menschen vollzogen hat. Erst dann erreichen wir eine kritische Masse, die tatsächlich in der Lage sein wird, Veränderungen einzufordern und einen anderen Umgang miteinander vorzuleben. Eben nicht geprägt von Konkurrenzdenken, sondern von der Überzeugung, dass wir alle letztlich eins sind.

Dass wir alle dieselbe Gier, Angst und Wut in uns selbst tragen, die wir im „Außen“ erleben und die uns so empört. Wenn wir endlich erwachen und aus Überzeugung das tun, was wir als richtig erkannt haben, tragen wir noch immer diese Persönlichkeitsteile in uns – doch wir können lernen, sie zu akzeptieren, zu erkennen woher sie rühren und das sie auch ihre Berechtigung haben – erst dann wird der Weg frei, um der zu sein, der wir wirklich sind. Dann unterliegen wir auch nicht mehr den allgegenwärtigen Suggestionen, dass nur Sicherheit und Wohlstand befreien. Das Gegenteil ist der Fall. Oft beschweren sie und verführen uns dazu, uns abzugrenzen gegen Andere.

Sicherheit ist nur eine Illusion und es kostet viel Energie sich das einzugestehen und die Unsicherheit auszuhalten, bevor wie wieder zu unserer Intuition zurückfinden, die uns den richtigen Pfad weisen kann. Zu der Erkenntnis, dass wir jeden Moment wirklich leben können und die richtigen Entscheidungen treffen, ohne groß zu planen und uns von Angst leiten zu lassen. In diesem Zustand wird Zeit relativ. Die Vergangenheit hört auf uns zu schmerzen und Zukunftsängste sind nur Konstrukt unseres Verstandes – der ein Werkzeug sein sollte und nicht unser Leben dominieren. Doch so sind wir geprägt und es kostet viel Arbeit und Rückschläge um zu erkennen, dass wir uns in einem „Gedankengefängnis“ befinden und die richtigen Antworten in unserem Herzen schlummern.

Ich schreibe das alles nicht als einer, der wirklich erwacht ist. Ich habe noch einen weiten Weg zurückzulegen, um das was ich als richtig erkannt habe, auch wirklich umzusetzen. Doch die Erkenntnis ist bereits ein wichtiger Schritt. Ich möchte nun weiter gehen und beginnen wirklich zu leben. Einen vernünftigen Konsum zu erlernen, mich selbst zu öffnen und Wut, Angst und mein Ego hinter mir zu lassen. Erst dann werde ich so frei sein, wie ich mir das schon lange wünsche.

Gut möglich, dass ich in Kürze noch einmal nach Indien aufbrechen werde – ein Land in dem es mir viel leichter fiel, der zu sein, der ich bin. Doch die eigentliche Reise findet im Innern statt.

In den wenigen Stunden im Camp war ich von Frieden erfüllt. Seit langem gelang es mir mal wieder wirklich zuzuhören. Die Gemeinschaft von den Menschen um mich herum war alles, was ich in diesem Moment brauchte. Es bedurfte nicht vieler Worte, um sich bewusst zu machen, dass uns alles etwas verband – und das war nicht Zorn, sondern Hoffnung und Liebe.

Die Zahl der Menschen, die aufwachen und erkennen, dass sie ein anderes Leben führen wollen, steigt stetig. Die Evolution schreitet voran. Und das macht mir Hoffnung. Mag sein, dass es noch seine Zeit brauchen wird, bevor sich grundlegende Veränderungen vollzogen haben – doch viel wahrscheinlicher ist, dass wir uns mitten in einem Umbruch befinden.

Im Frühjahr wird sich zeigen, wie weit diese Anstrengungen inzwischen gediehen sind. Bis dahin ist es an uns allen, mit Bekannten und Fremden darüber zu reden, wie eine andere Welt aussehen kann und was es dazu bedarf. Natürlich muss man trotzdem dort hinschauen, wo Menschen leiden. Und beginnen, für sie einzustehen – im Kleinen wie im Großen. Denn wir alle verursachen Leiden – wenn wir das erkennen, können wir damit beginnen uns zu hinterfragen und uns zu verändern.

Den meisten Menschen ist tief im Innern bewusst, dass wir so nicht weitermachen können und das wir in der Lage sind, ein anderes, bewussteres Leben zu führen. Der Weg ist Selbstreflektion. Ein jeder von uns, beeinflusst seine Umgebung. Lasst uns also alle die Angst ablegen und uns öffnen.
Dann können wir erkennen, dass wir keinesfalls allein sind! Sondern untrennbar miteinander verbunden. Und dass wir uns gegenseitig Halt geben können, bis wir aufrecht stehen.

In diesem Sinne: nehmt Euch einmal Zeit über euer Leben nachzudenken und fangt damit an, mit euren Freunden und Bekannten darüber zu reden. Rückschläge werden kommen, doch sie sind es wert durchgestanden zu werden. Denn was wir auf dieser inneren Reise finden können, ist mehr als wir uns zu wünschen trauen: ein bewusstes, freies Leben und Zugang zu unserem Herzen, das die richtigen Antworten kennt.

Danke, dass ihr da seid!!!

Donnerstag, 12. Januar 2012

Weltweiter Aktionstag am 15. Januar




Am 15. Oktober 2011 war der letzte große Aktionstag der weltweiten Bewegung, die echte Demokratie und eine neue From der Gerechtigkeit einfordert. Über eine Million Menschen gingen auf die Straßen. Ob in den USA, Kanada, Australien, Hongkong, Chile, Japan, Israel, der arabischen Welt oder bei ins in Europa.
In Deutschland waren 40.000 auf der Straße und in Südeuropa noch wesentlich mehr. Alleine in Rom gingen 100.000 Menschen auf die Straße; auch in Lissabon, Madrid, Athen oder Barcelona waren die öffentlichen Plätze überfüllt von Menschen, die - anders als sonst - nicht irgendeiner Parole folgten, sondern individuell ihre Unzufriedenheit und ihre Empörung zum Ausdruck zu bringen. So waren die Proteste bunt und vielfältig.

Am kommenden Sonntag, dem 15. Januar steht der nächste Aktionstag vor der Tür. Es wird sich zeigen, wie weit die weltweite Vernetzung inzwischen fortgeschritten ist und in wie weit es gelungen ist, mehr Menschen davon zu überzeugen, dass wir in einen Dialog eintreten müssen, um grundlegend neu zu verhandeln, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen. Noch zugespitzter: welche Lebensweise überhaupt noch eine Zukunft hat.

Nun ist es an uns allen, den Protest erneut von der digitalen Ebene auf die Straßen zu tragen. Und um denen, die bei schwersten Bedingungen noch immer in Camps in der Kälte ausharren, weil sie überzeugt sind, wie wichtig ihre Anliegen für uns alle sind.

Wer sich beteiligen will, findet fast immer in der unmittelbaren Umgebung Kundgebungen, denen man sich spontan anschließen kann. Lasst uns zeigen, wie ernst uns unsere persönlichen Anliegen sind!!!

Dienstag, 10. Januar 2012

Revolutionäre Gedanken


Eine brilliante Analyse zur Situation in Europa und eine treffende Beschreibung, was eine Revolution tatsächlich ist. Der Tenor dieses Blogs von Heinz Sauren ist, dass wir uns längst in einer europäischen Revolution befinden, da zu viele Menschen den Repräsentanten des Staates nicht mehr vertrauen. Das betrifft alle vier Gewalten: Politik, Polizei, Justiz und (Mainstream)Medien. Ich teile seine Einschätzung und auch die Folgerung, dass eine möglichst friedliche Revolution als reinigendes Gewitter notwendig ist und vor allem der Umgang der Gewalten mit diesen Protesten entscheidend sein werden, ob sich die Proteste weiter zuspitzen werden oder ob sie Gehör finden und schrittweise zu Veränderungen führen.
Im Moment sehe ich eine Kumination von Ignoranz auf der einen und Empörung auf der anderen Seite.

Hier der gesamte Blog; aufgrund seiner Prägnanz ungekürzt:


"Vierzig Jahre ist es her, seitdem das Unwort der Politik von den Straßen verschwunden ist. Jene 68er, die damals ihre Wut und ihre Forderung nach Veränderung dieses Systems, laut skandierend über die Straßen und Plätze trugen, haben es sich in der einstmals so verhassten Gesellschaft bequem gemacht. Ihr Ruf nach der Weltrevolution ist verstummt und ihr längst vergangenes Aufbegehren, wurde zu einem selbst beruhigenden Teil der Vita, der ehemaligen Revolutionäre. Fast hätte man glauben können, dass die in ihren Zielen missglückte Revolution der ausgehenden 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die Behauptung einer Utopie unter Beweis gestellt hatte und somit eine nicht wiederholbare Episode der Geschichte war.

So ist es auch nicht verwunderlich, das die politischen Eliten Europas, auf die Revolutionen Nordafrikas in gewohnter Manier reagierten. Aus dem selbstverständlichen Empfinden heraus, gegen diesen Virus resistent zu sein, verfolgten sie eine Politik, die einzig darauf gerichtet war, in den Krisengebieten baldmöglichste Ruhe einkehren zu lassen und jene zu unterstützen die am wenigsten vermuten lassen, bestehende diplomatische und wirtschaftliche Interessen zu gefährden. Veränderungen wurde zwar medial wirksam begrüßt, doch hinter den Kulissen, wurde beständig daran gearbeitet den Status Quo nicht zu gefährden. Jahrzehnte lang wurden die übelsten Despoten hofiert, solange sie für unser eigenes System von Nutzen waren. Aus dieser Logik ist es konsequent, wenn die Nordafrikanischen Revolutionen nur dann durch die Staaten der westlichen Welt Unterstützung erfahren, wenn offensichtlich wird, dass die alten Machthaber sich nicht werden halten können. Die westlichen Demokratien hängen ihre Fahnen in den Wind und unterstützen Veränderung der Machtverhältnisse nur dann, wenn die eigenen zumeist wirtschaftlichen Interessen nicht gefährdet werden. Die öffentliche Darstellung der Regierungen, das freiheitliche Aufbegehren unterdrückter Völker zu unterstützen, dient der innenpolitischen Vernebelung der eigenen Interessen und kann zynischer kaum sein

Den Regierungen und Repräsentanten der westlichen Demokratien, scheint in bemerkenswerter Weise das politische Feingefühl für gesellschaftliche Entwicklungen abhanden gekommen zu sein und vor allem dafür, wie diese geschehen und wodurch sie getragen werden. Noch vor zehn Jahren wären Revolutionen in Nordafrika sehr weit weg gewesen und die Geschehnisse und Forderungen der Revolutionäre einer breiten Öffentlichkeit kaum und wenn, dann durch die Medien gefiltert, bekannt geworden. Heute sind die Schauplätze, wie Tunis, Kairo oder Bengasi, nur noch einen Mausklick entfernt und die Gedanken und Wünsche der Beteiligten, aber auch die aktuellen Geschehnisse, sind für jeden Interessierten in Echtzeit und ungefiltert verfügbar.

Die Jahrzehnte bewährte Politik der Regierungen, Geschehnisse in beruhigenden und gefilterten Häppchen dem Volk zu unterbreiten, mit gleichzeitiger Erklärung warum das handeln der Politik so und nicht anders richtig ist, greift ins Leere. Nachrichtenquellen die einstmals den Anspruch hatten, die Informationsquelle eines ganzen Volkes zu sein, dienen heute nur noch der Zusammenfassung und Bestätigung, jener Informationen, die bereits Stunden zuvor um den Globus kreisten. Regierungssprecher die einstmals Neuigkeiten der großen Politik verkündeten, geben heute Statements zur Haltung der Regierung zu Themen, zu der sich fast jeder bereits eine Meinung gebildet hat.

Es ist zwar davon auszugehen das auch unsere Politiker, das Potential des Internets einschätzen können, es scheint ihnen jedoch nicht möglich, ihren etablierten und überholten Regierungsapparat in der Geschwindigkeit umzustellen, wie eine Kommunikationsgesellschaft dieses auf der Reaktionsebene erwartet. So lässt sich feststellen, dass unsere Regierungen auf die Veränderungen dieser Zeit, durch ihre systembedingte Langsamkeit, den Dingen hilflos hinterher hecheln, während eine neue Generation über soziale Netzwerke, wie Facebook und Twitter, das Heft des Handelns an sich gerissen hat.

Den Revolutionären mit Laptop, scheint nun zu gelingen, was ihren Großvätern mit Kalaschnikows nicht vergönnt war. Für den Bestand der etablierten Staatsformen, ist heute ein namenloser Blogger weit gefährlicher, als die Galionsfigur der 68er, Che Guevara es je war, da er über eine Waffe verfügt, der Regierungen in ihrer Schwerfälligkeit nichts entgegen zu setzen haben. Erschwerend kommt für so angegriffene Regierungen hinzu, dass sie den revolutionären Netzwerkern, ihr eigenes Wertesystem anerzogen hat. Während einstmals die Revolutionäre einer Ideologie folgten und somit politisch angreifbar und ausgrenzbar wurden, so sind die Revolutionäre von heute, Kinder der Leistungsgesellschaft. Sie sind weder ideologisch geschult, noch bauen sie auf utopischen Gedankenmodellen auf. Sie sind strikt Ergebnis orientiert, was für die Politik bedeutet, das wohlklingende Ankündigungen wirkungslos verpuffen und nur tatsächliche Veränderungen es vermögen, den Druck in dem Kessel der Empörung zu senken.

Der amerikanische Präsident John F. Kennedy sagte: „Wer eine friedliche Revolution verhindert, macht eine gewaltsame Revolution unausweichlich.”

Die Begründung für eine Revolution liefert immer der Staat selber, indem er die vom Volke gewünschten Veränderungen verweigert und sich somit seiner wichtigsten Aufgabe, dem Volke und seinem Willen zu dienen, entzieht. Durch diese Verweigerung seiner Verantwortung legt er diese Aufgabe in die Hand seiner Bürger. Somit können zur Bewältigung dieser Aufgaben auch nicht mehr staatliche Mittel und Reglementarien heran gezogen, oder für maßgeblich erklärt werden. Jenes was geschehen muss um zukünftig, bessere und freiheitlichere Lebensumstände zu erreichen, wird durch die Verweigerung des Staates an seinem Mitwirken daran, unter einem Regelwerk ablaufen, welches nicht mehr der Erhaltung des Staates geschuldet sein kann oder seinen ordnungspolitischen Wünschen entspricht. Eine Revolution ist die Ultima Ratio jedes Volkes gegenüber einem Reform unwilligen Staat, als sein Souverän.

Eine Revolution ist ein völkerrechtlich legitimierter Notwehrakt. In diesem Notwehrakt ist es nicht von Bedeutung welche positiven Errungenschaften ein Staat für sich verbuchen kann, sondern einzig wichtig ist welche Entscheidung der Souverän des Staates zu seiner Zukunft fällt. Der Souverän, also das Volk hat das uneingeschränkte völkerrechtlich gesicherte Recht, sich seiner Verwaltung, also dem Staat, ganz oder teilweise zu endledigen.

Revolution ist kein Gewaltakt und dient nicht der Wegnahme. Revolution ist der Prozess der Entwicklung neuer Werte zur Ablösung anachronistischer, mit dem Zwecke der Schaffung neuer Freiheiten. Kein einmaliger Akt, sondern ein unter Umständen langwieriger Prozess des Umdenkens aufgrund der Erkenntnis, dass der bisherige Weg nicht weiter möglich ist. Staatsgefährdend an diesem Umstand ist, zumindest aus der Sichtweise der etablierten Machthaber, dass sie ihre Privilegien nicht mehr historisch begründen und verteidigen können, sondern, dass sie in einem kritischen Dialog diese unter dem Aspekt der Sinnvolligkeit für gegebene soziologische, ökologische und ökonomische Umstände zur Disposition stellen müssen und, dass eine Weigerung dieses zu tun dem Volk – dem Souverän des Staates – das Recht gibt dieses auch gegen den Willen der wirtschaftlichen und politischen Eliten zu erzwingen. Somit ist jede Revolution in ihrem Wesen anarchistisch, da sie auf dem Bruch bestehender Gesetze basiert und ist ein unverrückbares Menschenrecht, zu jeder demokratischen Grundauffassung.

Revolutionen sind nicht Menschenmassen die auf Straßen und Plätzen auf begehren. Revolutionen geschehen viel früher. Sie entstehen in den Köpfen der Menschen, die aufgrund der ihnen vorliegenden Informationen ein Ungerechtigkeitsgefühl entwickeln. Wenn sie auf den Straßen zu sehen sind, ist dies nicht der Beginn einer Revolution, sondern ihr Zenith. Jede Revolution ist illegal, da sie auf die Abschaffung etablierter Werte richtet und in jedem Land per Gesetz mit Strafe belegt. Auch die friedliche Revolution in Deutschland 1989. Jeder Teilnehmer verstieß gegen bestehende Gesetzte und war nach geltendem Recht ein Verbrecher. Somit wird deutlich das der Bruch von Gesetzen im Zuge einer Revolution zwangsläufig und legitim ist.

Jede Revolution richtet sich auf die Errichtung neuer Werte. Dies ist der Umkehrschluss zu der staatlichen Definition zur Revolution, die einzig die Zerschlagung des Staates sieht. Es geht aber nicht um die Zerschlagung des Staates, diese ist nur ein Kollateralschaden, auf dem Weg zur Erreichung des Ziels, der Errichtung neuer Werte. In dem Moment in dem der Staat nicht mehr als maßgeblich angesehen wird, ist auch sein ordnungspolitisches Regelwerk, bestehend aus Verordnungen und Gesetzen nicht mehr anwendbar und es kommt zur Anarchie. Einem Begriff der von staatlicher Seite, ebenfalls entgegen seinem Sinn, mit allerlei Horrorszenarien, zu seiner Vermeidung besetzt wird.

Anarchie ist generell kein ordnungspolitisches Gesellschaftssystem oder Prinzip, sondern die bewusst gewollte Aussetzung der ordnungspolitischen Leitwerte und bezieht sich somit auf die Infragestellung und Missachtung bestehender gesetzlicher Normen zum Zwecke der Etablierung neuer Werte. Sie ist ein definierter temporärer Zustandes innerhalb eines revolutionären Prozesses, in dem bereits alte Werte nicht mehr anerkannt, aber noch keine Neuen etabliert wurden und durch die Rechtmäßigkeit der Revolution, als Struktur änderndes Prinzip eines Volkes – dem Souverän des Staates -, legitimiert. Anarchie ist weder chaotisch noch terroristisch, sondern neu regulierend und zur Überwindung anachronistischer Werte bis zu ihrem Ersatz notwendig, um eine schleichende Übernahme der abgelehnten Werte zu verhindern. Je nach Grad der Verweigerung des Staates und seines völkerrechtlich ungesetzlichen Einsatzes seines Gewaltmonopols kann es in einer anarchistischen Zeitspanne zu Gewalt, als Gegenreaktion auf das bestehende Gewaltmonopol kommen.

Gewalt ist grundsätzlich kein zu rechtfertigendes Mittel zur Erreichung von Zielen, auch nicht völkerrechtlich zugestandenen, jedoch ist im Rahmen der Notwehr legitim. Notwehr ist die Einsetzung von Gewalt, zur Abwehr eines Angriffes auf Leib, Leben oder ein Gut von besonderem Wert. Die freiheitliche Entwicklung eines Volkes ist auf jeden Fall ein solches Gut von besonderem Wert und legitimiert damit Notwehr, durch Anwendung von Gewalt, wenn kein anderes Mittel erfolgreich ist. Die Ausübung von Gewalt in einem Akt der Notwehr, heißt nicht neue Gewalt zu schaffen, da sie sich gegen bereits bestehende Gewalt, wie zum Beispiel einem Gewaltmonopol richtet.

Es ist zu Beobachten, das sich bei den aktuellen Revolutionen, auch ihre Zielrichtung verändert hat. Was früher ein Aufbegehren gegen despotische Herrscher war, kann heute jede Regierung treffen. Regierungen die sich dem Glauben hingeben, ihre vermeintlich demokratischen Strukturen, könnten als ausreichende Puffer schützen, begeben sich auf einen gefährlichen Irrweg. Die vermeintlich schützenden Strukturen zur Einflussnahme auf Regierungen sind Relikte aus einer Zeit des langsamen und wohldosierten Informationsflusses und werden von den Bevölkerungen als Reglementarien verstanden, die zum einen Zeit und Geduld brauchen, aber auch die Anliegen zerwirken. Diese Elemente die zum Schutz staatlicher Strukturen gedacht sind, wie Zeit, Geduld und die Gefahr das Anliegen in endlosen politischen Prozessen bagatellisiert werden sind jedoch gerade jene Elemente, die in revolutionären Prozessen wie Brandbeschleuniger wirken.

Der Virus der Revolution ist längst auf Europa übergesprungen. Was in Nordafrika begann, hat sich in Spanien und Griechenland etabliert. Die Bilder Hunderttausender auf öffentlichen Plätzen demonstrierender und campierender Menschen in europäischen Metropolen, sprechen eine deutliche Sprache, wobei es keinen Unterschied mehr macht ob dieses in Athen, Madrid oder Berlin geschieht. Es geschieht innerhalb der europäischen Internetgemeinde und damit im eigenen Haus. Wenn Demonstranten in Athen von der Polizei nieder geprügelt werden, empört diese Information und die damit verbundenen Auswirkungen zeitgleich die Athener Vorstadt, wie ein 2000 km entferntes, niedersächsisches Dorf. Die Themen der Empörung heben sich europäisiert.

Nationale Revolutionen sind in Europa nicht mehr denkbar. Dass das Wissen um diesen Umstand einige europäische Regierungen zu beruhigen scheint, bezeugt ihren Verlust um die Einschätzungsgabe zu den Geschehnissen. Es hat eine europäische Revolution begonnen. Unter den zur Verfügung stehenden Tatsachen lässt sich dieser Umstand nicht mehr leugnen, obwohl dieses von den etablierten Politikern, zum Zwecke der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung natürlich versucht wird.

Die europäische Revolution will kein Chaos, sie will keine Anarchie, sie fordert noch nicht einmal die Köpfe der Regierungen. Sie fordert ein Ende der wirtschaftlichen Ausbeutung und eine Herstellung einer tatsächlichen Mitbestimmung. Forderungen die nicht utopisch sind, sondern verbriefte völkerrechtliche Ansprüche und Grundlage der europäischen Gesetzgebung. Diese Revolution fordert die Einhaltung der völker- und verfassungsrechtlich garantierten Rechte und eine Endrechtung des Großkapitals.
Wie jede Revolution, trägt auch diese Revolution das Potential in sich, in einen unkontrollierbaren Massenaufstand umzuschlagen. Sollte dieses Ereignis eintreten, wird es die Regierungs- und Wirtschaftsformen hinwegfegen und Europa in eine Zeit großer Unruhen und wirtschaftlicher Not führen. Auch in diesem Szenario wäre ein Neuanfang versteckt, wenngleich auch wesentlicher schmerzvoller für die Völker Europas.

Ob die europäische Revolution einen friedlichen und für alle positiven Weg nimmt, liegt nicht in den Handlungen und Forderungen derer, die dieses Revolution vorantreiben. Diese Entscheidung liegt in den Händen weniger, die von den aktuellen Umständen unverhältnismäßig profitieren und unserer Politiker, ob sie den Mut finden über verkrustete Konventionen hinweg, mit den Revolutionären in eine ehrliche Auseinandersetzung zu gehen und ihre Entscheidungen nach pragmatischen und nicht nach ideologischen Gesichtspunkten zu treffen.

Wir, die Menschen in Europa brauchen eine Revolution. Wir brauchen sie unabhängig von den Zielen die sie trägt, um ihrer selbst willen. Eine Revolution ist geeignet verkrustete Strukturen aufzubrechen, um wieder eine Verbindung zwischen den Regierungen und der Bevölkerung herzustellen. Wie sehr wir dieses nötig haben, hat uns Stuttgart 21 gezeigt. Dort wurde offensichtlich, dass Regierung und Volk um miteinander reden zu können, einen Schlichter und Vermittler brauchen. Dieser Umstand zeigte deutlich die unüberwindbare Entfernung der Volksvertreter zu denen, die sie vertreten sollen. Wir brauchen kein Gemetzel nach dem Vorbild der französischen oder russischen Revolution, welches auch nicht zu befürchten steht, jedoch eine Revolution als reinigendes Gewitter, zur Wiederherstellung der Demokratie in ihrer gedachten Form, zum Nutzen und in Entsprechung des Willens des Volkes, auch gegen die Interessen des Großkapitals."

Quelle: heinzsauren.wordpress.com: Revolutionäre Gedanken

Montag, 9. Januar 2012

Naomi Wolf: 2012 werden sich die Proteste drastisch verschärfen


Auszüge aus der Übersetzung eines Kommentars von Naomi Wolf, die in der Welt erschienen ist. Eigentlich ein erstaunlicher Vorgang. Doch schon seit einiger Zeit lese ich immer wieder kritische Berichte von Medien, bei denen ich es nicht erwarten würde - bis hin zu Managermagazinen. Die Entwicklungen seit der arabischen Revolution scheinen auch in diesen Redaktionen einiges bewegt zu haben. Wer lieber die Originalquelle auf Englisch lesen möchte, sei aufs Ende des Blogs verwiesen. Dort findet sich auch die vollständige Übersetzung. Doch nun zu den Auszügen:

"Was hält das neue Jahr für die globale Protestwelle bereit, die 2011 ausbrach? Hat der steile Anstieg der Wut, der in Tunesien begann, in Manhattan seinen Höhepunkt erreicht? Oder dürften wir 2012 eine weitere Eskalation der Protestpolitik erleben?"

"Wir werden wohl eine deutlich größere Zentralisierung der Unterdrückung von oben erleben – und überall in der entwickelten und sich entwickelnden Welt eine Häufung von Gesetzen, die die Menschenrechte beschneiden. Zugleich freilich dürften wir eine deutliche Graswurzelreaktion erleben.
In diesem Drama zunehmend globalisierter Proteste und Unterdrückungsmaßnahmen offenbart sich ein Handlungsstrang, mit dem sich viele der Cheerleader einer neoliberalen Globalisierung nie auseinandergesetzt haben: die Macht des globalisierten Kapitals, die Autorität demokratisch gewählter Regierungen in verheerender Weise zu untergraben."

 "Überall auf der Welt ähneln sich die Gegenreaktionen auf die Proteste, was nahe legt, dass die Akteure aus dem Staats- und Unternehmenssektor dabei sind, zu lernen, wie man Abweichlertum unter Wahrung einer demokratischen Fassade am besten unterdrückt.
In Großbritannien stellt Premierminister David Cameron regelmäßig Gesetze zum Schutz der Menschenrechte in Frage; die Metropolitan Police hat die Erlaubnis eingeholt, so genannte „Baton Rounds“ – ca. 30 cm lange Gummiprojektile(...) – gegen friedliche Demonstranten einzusetzen, und ein Polizeibericht über terroristische Bedrohungen, der an „vertrauenswürdige Partner“ unter den Londoner Unternehmen verteilt wurde, enthielt Informationen über die Occupy-Proteste und verwies auf „mutmaßliche Aktivisten“."

"Nach Protesten gegen die Sparpolitik der Regierung Anfang 2011, auf die im August Ausschreitungen in mehreren Großstädten folgten, nahm die Metropolitan Police die Befugnis für sich in Anspruch, private Nutzerkonten von sozialen Medien und Smartphones zu überwachen."

"In Amerika schließlich erlaubt der vom Kongress im Dezember verabschiedete National Defense Authorization Act dem Präsidenten, das Recht auf ein faires Verfahren, das US-Bürgern bisher zustand, aufzuheben, sie unbegrenzt zu inhaftieren und der Folter zu überantworten. Die Verabschiedung ähnlicher Gesetze in Demokratien weltweit sollte niemanden überraschen."

"Noch allerdings hat dieses anscheinend koordinierte Vorgehen gegen globale Protestbewegungen nicht triumphiert – nicht einmal in China, wie die Bürger von Wukan gezeigt haben. Auch wenn das Ergebnis der Proteste der Dorfbevölkerung gegen die Beschlagnahme ihres Landes durch die Lokalregierung weiter unklar ist, zeigt der Konflikt eine neue Macht auf Graswurzelebene:
Die sozialen Medien ermöglichen effektivere, besser koordinierte Versammlungen und die rasche Verbreitung von nicht durch offizielle Medien gefilterten Nachrichten. Auch über das Internet werden Blaupausen für eine echte Demokratie verbreitet – weltweit und mit Riesentempo."

"Die überwältigende Mehrzahl will lediglich Demokratie und wirtschaftliche Selbstbestimmung.
Diese Ziele stehen im unmittelbaren Widerspruch zu den Interessen der globalen Konzerne und Regierungen, die sich daran gewöhnt haben, ohne Aufsicht durch die Bürger zu operieren. Es ist ein Konflikt, der sich 2012 drastisch verschärfen dürfte, je mehr die Ziele der Demonstranten – von Occupy Wall Street bis Occupy Moskau – an Kohärenz gewinnen.
Es steht viel auf dem Spiel."
 
Naomi Wolf ist eine politische Aktivistin und Gesellschaftskritikerin. 
Zuletzt ist als Buch von ihr erschienen: Give Me Liberty: A Handbook for American Revolutionaries. 

Quelle: welt.de: 2012 werden sich die Proteste dramatisch verschärfen 

Originalquelle in englischer Sprache: project-syndicate.org: Naomi Wolf: The Streets of 2012 

Samstag, 7. Januar 2012

Arbeitskrise und Grundeinkommen


Gerade bin ich auf eine sehr anschauliche Dokumentation zum Thema Arbeitsgesellschaft und Grundeinkommen gestoßen. Für mich ein sehr gelungenes Video, das wunderbar als Diskussionsgrundlage genutzt werden kann und dabei viele Facetten darstellt:
 



Ein kurzes Interview mit Theo Wehner, einem Professor für Arbeitspsychiologie und dem Soziologen und Philosophen Sascha Liebermann führte die Zeitredaktion. Sie widerlegen kurz und knapp die ewige Mär vom Menschen, der faul wird, wenn er nicht zum arbeiten gezwungen wird.

zeit.de: "Das bedingungslose Grundeinkommen macht nicht faul"

Auch auf dem Scheinwerfer haben wir uns schon dem Thema gewidmet. Hier gehts zum Artikel:

Der Scheinwerfer: Das Grundeinkommen

Weitere Informationen auch zum Thema Finanzierungsmodelle finden sind auch unter "Links" in der Hauptnavigation oben unter einer eigenen Rubrik.

Zum Abschluss empfehle ich noch ein wirkliches Kleinod über ein unfreiwilliges Experiment des Filmemacher Jan Peters. Nachdem seine Freundin bei einer Reise in die Südsee aus Versehen seine Brieftasche mitnimmt, bleibt ihm nichts außer einem Gruppenticket für die Frnkfurter Verkehrsbetriebe und ein voller Kühlschrank in seiner Wohnung. Anstatt sich um die Beschaffung seiner Papiere zu kümmern, beschließt er die Herausforderung anzunehmen und stürzt sich voller Ideen in zahlreiche Experimente, um sein Geld auf kreative Weise zu verdienen, bis seine Freundin wieder zurückkehrt. Dabei ist ein warmherziges Porträt entstanden, dass die Realität am äußersten Rande der Arbeitsgesellschaft gekonnt einfängt und aufzeigt, wie viele Menschen sich für eine andere Gesellschaft engagieren - viele davon ohne abgesichertes Auskommen. Immer auf der Suche nach einer Selbständigkeit mit den eigenen Talenten. Kommt mir irgendwie bekannt vor...

Derzeit im Kino zu sehen: Nichts ist besser als gar nichts

Weitere Informationen und der Trailer finden sich hier: 3sat: Nichts ist besser als gar nichts

Oder direkt zur Homepage des Films: nichts-ist-besser-als-gar-nichts.de

Mittwoch, 4. Januar 2012

Jahreswechsel


Bevor auch ich mich in den nächsten Tagen intensiv dem neuen Jahr widmen möchte, mächte ich zuvor noch einige andere Blogger, Radiomoderatoren und Kabarettisten zum vergangenen Jahr auch hier den Lesern des Scheinwerfers zugänglich machen:

Besonders beeindruckt hat mich der Jahresrückblick von Ken Jebsen. Nachdem ich immer wieder auf seinen Namen und sein Format Ken FM gestoßen bin, habe ich endlich auch etwas von ihm gehört und war begeistert von seiner Prägnanz und der Fähigkeit komplexe Inhalte einfach darzustellen:






Auch "Dorfers Donnertalk" war mir bislang unbekannt. Zu unrecht! Auch wenn einige, wenige Gags wohl nur für Österreicher verständlich sind, so ist der Großteil seines Jahresrückblicks für ganz Deutschland relevant. Ein wunderbares Kabarettprogramm mit illustren Gästen, das ebenfalls einen Blick auf das vergange Jahr wirft. Stellenweise einfach genial:




Auch der Rückblick von Django Asül im Bayrischen Fernsehen ist herrlich bissig und tiefgründig. Leider läßt sich sein zweiteiliges Programm nicht direkt verlinken. Doch nach Eingabe seines Namens  in der BR-Mediathek wird man schnell fündig.

Ein Überblick über die Ereignisse des Jahres und seiner besten Blogs bietet  Jacob Jung gewohnt kritisch und hintergründig: Jacob Jung Politikblog: Jahresrückblick 2011.

Zum Thema der Occupy-Bewegung noch eine internationale Bildersammlung auf

http://news.nationalpost.com: Best Occupy photos of 2011

und zwei kurze Video-Rückblicke der deutschen Occupy-Szene:

Occupy sagt Danke!

Occupy Frankfurt: 5 vor 12

Viel Spass beim Anschauen!

2012

Wir sind also im Jahr 2012. Man könnte es auch das Jahr der düsteren Vorhersagen nennen, ähnlich wie kurz vor dem Jahr 2000. Damals hatte man Angst das Weltweit die Computer abstürzen, das Die Welt untergeht oder sonst irgendein Globales Unheil droht.

Was ist also mit dem Jahr 2012? Sollen wir die düsteren Profezeiungen der Mayas oder der Hopi Indianer, oder wie im TV berichtet wurde auch Indische Profezeiungen als reinen Humbug abtun?

Ich persönlich glaube nicht an einen Weltuntergang, allerdings verdichten sich die Anzeichen auf einen drohenden Krieg. Es könnte vom Iran aus kommen, aber es könnte ebensogut sein das der Iran sein übliches Spiel spielt um sich Zeit zu verschaffen bis er endlich seine Atombombe hat. Ich denke das auch die Amerikaner wissen das der Iran auf Zeit spielt, denn sobald er die Atombombe hat wird die USA auf jeden fall keinen Angriff mehr wagen. Also hat die USA zwei Optionen, entweder demnächst einen Krieg starten, oder aber den Iran die Atombombe bauen lassen und somit an Einfluss im Nahen und Mittleren Osten verlieren. Allerdings währe es nicht so einfach den Iran anzugreifen, da der Iran mächtiger als der Irak ist, ausserdem könnten eine Reihe von Verbündeten hinter dem Iran stehen über die man jetzt nur Spekulieren kann.

Wie sieht es sonst auf der Welt aus?

Europa muss dieses Jahr wohl auch ein paar wichtige Entscheidungen treffen, es besteht die Möglichkeit das die EU ein neues Gesicht bekommt, ich befürchte das es zu noch größeren Streitigkeiten kommen wird, es könnte das Jahr der Entscheidung werden, ob die EU so bestehen bleibt wie wir sie kennen oder ob sie sich in verschiedenen Gruppen auflöst. Ich denke das es auch in Syrien zu einer Entscheidung kommen wird, mit Hilfe der Türkei. Da Syrien ein Nachbarland von der Türkei ist, denke ich das die Türkei schon längst eine Entscheidung getroffen hat wen sie in Syrien unterstüzt. Deswegen gehe ich davon aus das die Türkei den Frieden in Syrien diktieren wird. China wird sich weiterhin in Europa & den USA einkaufen. Wenn unser Wirtschaftssysthem standhält, könnten wir langsam Licht am ende des Tunnels erblicken, wenn es Zusammenbricht, müssen wir uns alle warm anziehen.
Aus meiner Sicht wird es ein sehr spannendes Jahr werden, ich hoffe das sich alles zum guten wendet.

Denn Katastrophen hatten wir in letzter Zeit genug.

Dienstag, 3. Januar 2012

Der Preis für eine Tasse Kaffee




Der Durchschnittsdeutsche trinkt mit fast 150 Litern pro Jahr mehr Kaffee als Wasser oder Bier. Trotz der verbotenen Preisabsprachen bekannter Röster kostet eine Tasse selbst gebrühter Kaffee oft nur etwa fünf Cent. Auf vielen Plantagen können die Arbeiter vom Lohn nicht menschenwürdig leben.

Heute möchte ich euch wieder eine Dokumentation vorstellen. Sie zeigt den Alltag in Guatemala, eine der ärmsten Kaffeeregionen, obwohl dort besonders hochwertige Bohnen angebaut werden. Kinder schuften für deutsche Röster, statt zur Schule zu gehen. Dort leben die Familien für umgerechnet 3 € am Tag. Die Arbeits- und Lebensverhältnisse auf den Plantagen bestimmt der Besitzer. Ein Stück weit kontrollieren oder verbieten können wir es, in dem wir fairen Kaffee kaufen....