Samstag, 26. November 2011

Pizza ist Gemüse - Das hat das US-Repräsentantenhaus jetzt festgelegt



Hat jemand schon Pizza von Bäumen gepflückt, aus der Erde geerntet
oder auch immer schon gedacht: Pizza ist ungesund, dem lehrt das US-Repräsentantenhaus jetzt was anderes.

Die mächtigste gesetzgebende Institution der Welt hat es jetzt festgelegt.
Pizza ist ab sofort per Gesetz Gemüse. Unglaublich. Da haben Lobbyisten ganze Arbeit geleistet. Begründung: Die Tomatensoße.


Den kompletten Artikel lesen ( ABC-News ):
http://www.abc.net.au/news/2011-11-17/us-rules-pizza-sauce-is-a-vegetable/3676284

Montag, 21. November 2011

Polizeigewalt & Medienblackout


Die letzten Tage war ich sehr in Gedanken versunken und schockiert über die Ereignisse. Bereits letzten Dienstag wurde wie bereits berichtet in einer konzertierten Aktion über 15 Camps in den USA aufgelöst - unter Einsatz von Gewalt und ohne jeglichen Respekt vor zivilem Ungehorsam.

Am Donnerstag rief dann die "Occupy Wall Street"-Bewegung zu einem "Day of action" auf. Aktionen fanden in den gesamten USA statt. Ich möchte mich hier auf die Ereignisse aus New York beschränken. Bereits in den frühen Morgenstunden zogen hunderte (nach den Bildern, die ich vom Livestream gesehen habe eher tausende) durch die Straßen mit dem Ziel, die Eröffnung der Börse an diesem Tag zu verhindern.

Die Polizei sperrte die Gehsteige - also zog es die Bewegung auf die Straße. Es war laut und reichlich chaotisch, da die Demonstaranten immer wieder umdrehen mussten, sich neu formieren mussten oder sich aufteilten, um aus verschiedenen Richtungen zur Wall Street zu gelangen.

Der Polizei gelang es mit massiven Barrikaden die Protestierenden daran zu hindern, ihr Ziel zu erreichen. Ironischerweise war es dann die Polizei, die vielen Beschäftigten den Zugang zur Börse massiv erschwerte.

Hierzu ein guter Artikel aus der Süddeutschen Zeitung:

Nach Räumung des Protestcamps: Polizei okkupiert die Börse

Doch die Proteste hielten den gesamten Tag an. Nächster Ort der Versammlung war der Foley Square. Hier hatten sich sicher 15.000 Menschen versammelt. Zu dem Zeitpunkt gab es auch noch Luftbilder von CNN; diese brachen kurze Zeit später ab. Wie schon in der Vergangenheit geschehen, wurde der Luftraum über Manhattan abgesperrt: eine klare Medeinzensur.

Glücklicherweise gab es Livebilder von einem mutigen Livestreamer, der immer wieder sehr erfolgreich die Athmosphäre auf der Straße und den Plätzen einfing. Immer wieder wurde deutlich, wie stark Journalisten in der Ausübung ihrer Arbeit behindert wurden.
So erreichte der Stream bis in die Abendstunden bereits über 600.000 Zuschauer. Beachtlich!
Am Abend zogen die Demonstranten über die Brooklyn Bridge.

Alles in allem sicher eine gelungene Aktion. Das Medienecho hingegen ist erschreckend. So wird die Bewegung von vielen Journalisten klein- oder gar todgeredet. Doch ich möchte auf die positiven Ausnahmen eingehen. Hier ein Artikel zu den Ereignissenin New York am vergangenen Donnerstag:

New York: Tausende Demonstranten rücken auf Wall Street vor

Bewegtbilder aus dem Nachtmagazin: tagesschau.de: Nachtmagazin vom 18.11.11

Was der Verlust von öffentlichen Versammlungsräumen in den USA bedeutet, erläutert Michael Levitin, Chefredakteur des Occupied Wall Street Journal im Interview mit zeit-online:

zeit.de: Protest: "Occupy hat ein neues Stadium erreicht"

Es geht also um eine Fortentwicklung der Bewegung. Es geht darum, einen festen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung zu erreichen. Darauf geht auch ein sehr guter Artikel ein:

freitag.de: Die Zeit der Unbeschwertheit ist vorbei

Meine Prognose geht dahin, dass es weiter einzelne Aktionstage geben wird; darüberhinaus ist jede Gruppe gefragt, eigene Ideen zu entwickeln, wie das Thema in die Öffentlichkeit getragen werden kann. Und zentral wird eine weitere Vernetzung sein. Was ich mir sehr wünsche ist die Etablierung eines alternativen Medienportals, in dem man auf gelungene Ideen, Beiträge und Information zugreifen kann.
Der Bildungsauftrag steht massiv im Vordergrund; denn die Bewegung kann sich nur weiterentwickeln, wenn sie noch stärker zusammen arbeitet und vor allem Interessierte mit fundierten Informationen versorgt.

Eine Liste mit guten Links bietet der "babyshambler" an. Beeidruckend, was sich in den letzten Monaten alles entwickelt hat:

the-babyshambler.com: Vernetzt Euch!

Ein spannender Beitrag von der selben Website, dieich im Übritgen nur empfehlen kann, geht intensiv auf die Rolle der "Konzernmedien" ein:

Die Konzernmedien und „occupy“/#globalchange – Eine Replik

Gelingt diese Vernetzung weiterhin, mache ich mir keine Sorgen, dass die Bewegung den Winter überstehen wird und dann setehen spätestens im Frühjahr ganz andere Möglichkeiten offen!

Zum Abschluss noch drei weiterführende Links:

Eine brilliante Idee aus Polen, die einmal wirklich zeigt, wie intensiv die Proteste sind und wie alles versucht wird, die entscheidenden Bilder unmöglich zu machen:

Occupy Airspace - Protest in Warschau

Eine Reise in verschiedene Protestbewegungen ermöglicht Arte: nach Spanien, Frankreich, Deutschland, Israel, Italien und Griechenland

arte.tv: Die Empörten

Abschließend wieder "the babyshambler" mit einem sehr provokanten Artikel:

Der homo ignorans – Leitbild einer manipulierten Gesellschaft: Aktualisierte Fassung einer Diagnose


Mittwoch, 16. November 2011

Machtfaktor Erde


Ja, es gibt noch ausgesprochen gute Dokumentationen - sogar im ZDF. Bei dieser phantastisch recherchierten Dokumentationhandelt es sich um ein ganz besonderes Kleinod!
Es geht um Bodenschätze, Wasser und Machtstrategien, um sich die Vorrechte darüber zu sichern.

Wie dramatisch sich die Situation im Himalaya zuspitzt habe ich selbst gesehen. Das ist ja das gerade das Perverse; ob nun in der Südsee oder in anderen Paradiesen. Diese Regionen leiden unverhältnismäßig stark an dem, was die Industrienationen anrichten.

Schön, dass auch deutlich gezeigt wird, dass es neben China längst einen weiteren aufstrebenden "global player" gibt - Indien. Der Machtkampf zwischen den beiden ist brandgefährlich. Gerade in der Kaschmirregion zeigt sich das ganze Elend - es geht ums nackte Überleben.

Welche Folgen das Abschmelzen der Gletscher im Himalaya für Folgen hat ist erschreckend. Zwei Milliarden Menschen werden von den Flüssen mit Wasser versorgt, die dort entspringen.

Im zweiten Teil geht es um den Überlebenskampf ganzer Südseenationen, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht sind. Außerdem widmet er einem zukünftigen Konflikt den richtigen Stellenwert - dem Nordpolarmeer.

Das alles macht mir wirklich Angst. Es braucht dringend Verständigung zwischen den Völkern, sonst gehen weltweit nach und nach die Lichter aus - und zwar in nicht all zu ferner Zukunft.

Dass Firmen wie Nestle Wasserressorvoirs in aller Welt aufkaufen finde ich unglaublich pervers - es werden irgendwann in naher Zukunft Menschen verdursten - genau neben dem Wasserreservoirs, die doch unverkäuflich sein müssten und den Menschen gehören, die rundherum leben.

Das macht mich so unglaublich zornig. Wann hören wir endlich auf die Wurzeln des Lebens zu vernichten?
Und vergessen wir nicht - Wir alle leisten dazu einen Beitrag!


zdf.de: Machtfaktor Erde

Dienstag, 15. November 2011

Solidarität mit Occupy Wall Street


breaking news:

Gericht erlaubt Rückkehr der Occupy-Aktivisten!
Quelle: rp-online.de

Liebe Leser!

Am gestrigen Tag ist der Scheinwerfer ein halbes Jahr alt geworden und wir nähern uns der 5000er-Marke für Seitenaufrufe. Danke für Euer Interesse!!!

Heute vor sechs Monaten begannen die landesweiten Proteste in Spanien - sicher inspiriert vom arabischen Frühling. Viel ist passiert in dieser Zeit und die Ereignisse überschlagen sich noch immer - freilich größtenteils ignoriert von den etablierten Medien.

In der vergangenen Nacht wurde "Occupy Wallstreet" unter Einsatz von Gewalt gestürmt. Einen Tag zuvor wurde das Camp in Oakland geräumt. Auch aus anderen Städten wird von gewaltsamen Übergriffe seitens der Polizei berichtet, die schwer gepanzert auftritt und agiert, als befände man sich im Kriegszustand.

Einen interessanten Audibeitrag der ARD ist sehr aufschlussreich:

Immer mehr US-Städte gehen Occupy-Bewegung vor

Was für Auswirkungen die undurchsichtigen Finanzspekulationen und damit einhergehende Korruption konkret haben, davon berichtet ein weiterer ARD-Korrospondent:

USA fürchten städtische Pleitwelle: Das Beispiel Jefferson-County

Die Geschäftsleute, die Millionen gespendet haben, um die Proteste zu unterdrücken, haben sich erstmal durchgesetzt. Für Donnerstag ist eine Lahmlegung des Wall-Street-Handels von Seiten der Besetzer des Zuccoti-Parks und Sympathisanten geplant. Nun also die Räumung. Ob die Protester zurückkehren dürfen ist noch unklar. Der Bürgermeister Bloomberg jedenfalls schützt vor, man wolle den Park reinigen und anschließend dürften die Protestierenden zurückkehren - allerdings ohne Zelt. Diese hat man praktischerweise zerstört...

Einen Ablauf der Ereignisse finden sich auf der offiziellen Website von "Occupy Wall Street":

Eine Presseschau findet sich auf der "Occupy Frankfurt"-Seite.

Die Occupy-Bewegung befindet sich nun also endgültig am Wendepunkt.
Interessant was Florian Hauschild schreibt:

Mehr Radikalität wagen - der Protest muss sich zuspitzen.

Ich würde es einfach Konsequenz nennen. Der Begriff Radikalität impliziert unter Umständen den Wandel hin zu Gewalt. Doch es geht um zivilen Ungehorsam - der mag zwar auch nicht immer legitimiert sein, aber muss keineswegs mit Gewalt einhergehen. Doch dazu ruft auch der Autor keineswegs auf.

Kurz möchte ich auch noch auf das Thema Stuttgart 21 eingehen. Sicher gibt es etliche Schnittstellen zwischen diesem lokalen Projekt und der "Occupy-Bewegung":

- mangelnde Transparenz
- undurchsichtige Finanzierung
- Lobbyismus
- direkte Demokratie

und etliche weitere Punkte. Im Umkehrschluss muss ein Anhänger der "Occupy-Bewegung" nicht zwangsläufig gegen das Projekt sein. Das hängt schließlich darum, wie man das Projekt bewertet; ob als Zukunftschance oder als größenwahnsinniges Immobilienprojekt.
Doch eines zeigt der Protest allemal: Es braucht Zeit, um zu wachsen und sich vernünftig zu positionieren.

Am 27.11. findet also die "Volksabstimmung" statt. Sicher ein erfreuliches Signal, auch wenn das Quorum schwerlich zu erreichen sein wird und insgesamt sehr fragwürdig ist, ganz Baden-Württemberg abstimmen zu lassen und nicht allein die wirklich betroffenen Stuttgarter Bürger. Trotzdem kann ein Signal von der Abstimmung ausgehen.

In krassem Gegensatz dazu steht, dass die Polizei einen "D-Day" plant. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Begriff nicht nur unglücklich ist, sondern pervers - wenns wie bei der Landung der Allierten in der Normadie zugehen sollte, dann gute Nacht...

9000 Polizisten sollen also in drei Schichten darüber wachen, dass Protest keine Chance hat. Eine sehr sehr heikle Angelegenheit - mit diesem Aufgebot soll sichergestellt werden, dass die Baumfällarbeiten und der unter Umständen gleichzeitig stattfindende Abriss des Südflügels des Bahnhofs reibungslos verläuft.
Das halte ich für völlige Utopie; dieses Aufgebot wird eher als Provokation verstanden werden müssen - und bereits jetzt gibtes immer wieder gewaltsame Übergriffe zwischen Anhängern und Gegnern des geplanten Teifbahnhofs. Für den Ernstfall steh bereits Gefängnis-Container auf dem Canstatter Wasen bereit.
Das kann ja heiter werden...

Wer weiterführende Informationen zu dem Thema erhalten will, sei auf die intensive Arbeit von "Flügel-TV" verwiesen. Über Stuttgart 21 wird genug berichtet - ich möchte mich weiter auf dei "Occupy-Bewegung" fokussieren.

Und damit möchte ich auch für heute enden. Ganz gleich ob die etablierten Medien die Bewegung weiter weitesgehend ignorieren und auch wenn die Polizei versucht einzuschüchtern und trotz aller Vereinnahmungsversuche von ganz gleich welcher Seite. Uns wird man nicht mehr totkriegen!

Stellenweise bin ich entsetzt über die Gewalt der Polizei. Doch viel zorniger bin ich über diejenigen, die den Polizisten den Einsatzbefehl geben. Die Verflechtung von Finanzspekulanten, Medienkonzernen und Politikern muss unbedingt zerschlagen werden. Sie verhindert echte Demokratie.
Und wenn ich in die USA schaue und sehe, wie mit den fastausschließlich friedlichen Demonstranten umgegangen wird, fällt mir nur eins ein:

SHAME ON YOU!

Ich erkläre meine uneingeschränkte Soildarität zu denen, die unter Gewalt leiden mussten. Stay strong!

Sonntag, 13. November 2011

Protest & Medien


Ein mutiger Mann mit einer starken Aussage steht am Anfang dieses Blogs. Auch wenn man nicht zu Gott greifen muss, Steve Jobs vergöttern muss (denn bei allem Wissen über die Bedeutung von Twitter auf Handys für den Protest hat er Apple zu einem der wichtigsten und manipulativsten Unternehmen der Welt geformt) und der Redner auch sonst etliche Plattitüden auf Lager hat, so spricht er einige unbequeme Wahrheiten an:

- DieVerflechtung von Medien und Witschaft
- den Zusammenhang von unabhängigen Medien für die Demokratie
- Den Verlust des Vetrauens in die etablierten Medien vor allem junger Menschen
- die Bedeutung der Medien als "4. Gewalt"; diesem Anspruch wird sie schon lange nicht mehr gerecht

Brandrede Farrakhan's an Vertreter der Mainstream-Medien

Daher ist die Bedeutung des Informationsaustausch sowohl über Blogs unt unterschiedlichste Netzwerke so wichtig aber vor allem der persönliche Austausch in der Öffentlichkeit. Dieses Gut kann man gar nicht hoch genug einschätzen! Daher braucht es einen langen Atem für die Proteste; weil wir erst genug Menschen auf die Straße bringen werden, wenn genug Menschen verstanden haben, was eigentlich wirklich geschieht.

Um Henry Ford zu zitieren:

"It is well that the people of the nation do not understand our banking and monetary system, for if they did, I believe there would be a revolution before tomorrow morning."

Gestern waren 10.000 Menschen in Frankfurt und 8000 Menschen in Berlin erfolgreich jeweils eine Menschenkette um das Regierungs- und das Bankenviertel zu bilden. Gerne hätte ich von vor Ort berichtet. leider war das aus gesundheitlichen gründen nicht möglich. Auch wenn Nachrichten über dieses Event nicht zensiert wurden, so ist es doch erschütternd, dass dieses Thema zu einer Randnotiz verkommen ist. Als ob das kein eindruckvolles Signal wäre...
Im übrigen liegt der Verdacht nahe, dass Nachrichten stellenweise zurückgehalten werden und erst zeitverzögert auftauchen.

Da ich möglichst unterschiedliche Quellen nutzen möchte hier der Bericht des ZDF-Heute-Internteauftrittes:


heute.de: Tausende bei Anti-Banken-Demo in Berlin und Frankfurt

Das ZDF ist ja tendentiell eher unvderdächtig politisch links zu sein. Der Beitrag schafft es jedoch nicht in die Abendnachrichten.

die Aktion war von ATTAC, CAMPACT und kleineren Organisationen geplant. Und es war eine tolle Aktion; vielleicht ist es wirklich an der Zeit an Kooperationen zu denken. Für Verinnahmung ist die Occupy-Bewegung nun wirklich sensibilisiert. Es wird Zeit nach vorne zu schauen und darüber zu diskutieren, wie es mit der "Occupy"-Bewegung in Deutschland weiter gehen kann. Geduld ist gefragt, aber jeder muss sich nun Gedanken machen, wie wir mehr Menschen mit ins Boot nehmen wollen!

Ein sehr interessantes Interview mit der ATTAC-Mitgründerin Jutta Sundermann:

fr-online.de: Anfang einer neuen Welle

Viele "Prominente" wenden sich langsam dem Thema zu. Hier noch ein sehenswerter Beitrag:

Heike Makatsch / Jan Josef Liefers - Steuer gegen Armut

Wir müssen mehr Künstler aus allen Sparten für die Sache gewinnen. In den nächsten WOchen wird sich entscheiden, ob die "Occupy-Bewegung" durchhält und zu einer gemeinsamen Sprache findet. Dabei bin ich sehr optimistisch. Totzukriegen ist die Bewegung kaum; dafür haben zuviele menschen bereits zuviel investiert...

Solidarische Grüsse!!!

Donnerstag, 10. November 2011

Ausblick auf den 11. und 12. November 2011


Morgen ist wieder ein großer Tag. Für den 11.11.11 sind wieder weltweite Proteste angesagt. Hier in Deutschland ist am Samstag, den 12.11. eine "Umzingelung" von Regierungsviertel in Berlin und Finanzdistrikt Frankfurt geplant. Der Aufruf kommt von Campact und ATTAC und vielen kleineren Organisationen. Das halte ich für eine sehr gute Aktion, um ein Symbol auszusenden. Vielleicht wollt ihr ja auch dabei sein?!?

Hier auch ein Video, das auch sehr gut zeigt, was am letzten Aktionstag am 15.10. weltweit gelaufen ist. Leider berichten die etablierten Medein ja nur sehr wenig davon:

World R-love-ution 11.11.11

Sehr erfreulich auch wie klar sich Dirk Müller (bekannt als "Mister Dax") zum Thema Demokratie und Finanzspekulation äußert. Danke dafür!

Westart 06.11. : Occupy-Bewegung, Zukunftsaussichten, Wirtschaftsethik

Einen Blick über den Tellerrand bietet einmal mehr Slavoj Zizek in gut verständlichem Englisch:

aljazeera.net: Slavoj Zizek: "Now the field is open"

Danke an Zetwal für den Hinweis auf dieses interessante Interview!

Ein ARD-Beitrag zeiht auf, wie schnell sich die SItuation auch in Deutschland verschärfen würde. Der "Vorstoß" von Frau Merkel zum Mindestlohn würde im Übrigen nur die Armut zementieren - liegt das Einkommen dann noch immer unter der Armutsgefährdungsgrenze, würde also nur das bestehende Ungleichgewicht zementieren. Im Übrigen kann einem die SPD leid tun. Bald gibts da nichts mehr zu klauen... Aber das Dilemma hat man dort am Ende selbst zu verantworten. Hier der Bericht:

tagesschau.de: Fast jeder Sechste in Deutschland muss Armut führen

Und das in einem Land mit unglaublichem Reichtum, der allerdings nur ein kleiner Teil der Gesellschaft aufgehäuft hat. Das sagt doch alles über den systematischen Irrsinn!

eine humoristische Annäherung bietet die Plattform "CollegeHumor" - "We are the 1%"

collegehumor.com: "we are the 1"

Nicht umsonst boomt Kabarett und Satire in diesen wahnwitzigen Zeiten. Ich bin sehr gespannt auf die nächste Zeit. Es bleibt ausgesprochen spannend! Seit gestern gibt es auch ein Camp in Berlin.

Solidarische Grüsse!


Mittwoch, 9. November 2011

Lebensmittelspekulation


Ein riesengroßer Skandal, Menschen ihre Lebensgrundlage zu entziehen. Das macht mich so unglaublich wütend!  Wie kann man nur so menschenverachtend handeln? Die Akteure gehören verurteilt!

Frontal 21: Spekulanten treiben Lebensmittelpreise

Vor kurzem hatte ich einen Beitrag verfasst, in dem ich auch auf Somalia eingegangen war. Dazu passt dieses Fundstück von xtra3 wie die Faust aufs Auge. Das Thema kann man aktuell nur noch zynisch behandeln; zumindest solange Wirtschaft über Herzen siegt:

Extra3 - Sendung mit dem Klaus - Piraten vor Somalia

Alleine schon deswegen lohnt es sich die Empörung auf die Straße zu tragen!

Dienstag, 8. November 2011

Denkanstöße


Viel ist passiert seit dem letzten Eintrag. Diesmal möchte ich mich auf ein paar Anmerkungen und eine Reihe interessanter Links beschränken. Es kostet manchmal viel Kraft all diese Informationen zu bewerten und filtern, um sie Euch hier zur Verfügung zu stellen. Zumal der Occupy-Gedanke schließlich nur auf der Straße wirklich an Bedeutung gewinnt und es hier in Stuttgart aufgrund der (noch) sehr überschaubaren Bewegung viel Präsenz des Einzelnen erfordert. Ein Dank an dieser Stelle an Alle, die sich so sehr engagieren und sich von der Hemmschwelle nicht abschrecken lassen! Ich kann nur sagen, es lohnt sich in jedem Fall!

So möchte ich auch starten mit dem Verweis auf den Beitrag von fluegel-tv, der nun zur Verfügung steht. Es handelt sich um eine Interview-Dokumentation, die sehr gekonnt Stimmungen und Haltungen einzelner Beteiligter der Occupy-Bewegung und von Außenstehenden einfängt. Ein sehr gelungener Zusammenschnitt:

Flügel-TV: Occupy Frankfurt - eine Interview-Doku

Gerne verweisen möchte ich auch auf den Blog von einem Hamburger Pärchen, die sich auf eine Reise zu einzelnen Camps in Deutschland aufgemacht haben. Zwei sehr sympathische Menschen, die sehr unterschiedlich bewerten, was sie unterwegs erlebt haben. Wer sich also schlau machen möchte was in Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf oder in Hamburg in den Camps bzw. den einzelnen Bewegungen entsteht, sei auf ihren sehr spannenden Blog verwiesen:

Für eine bessere Welt

auch sie waren im Gespräch mit Flügel-TV. Der Beitrag und weitere Videos zum Thema "Occupy" finden sich hier.

In den USA hat die Occupy-Bewegung längst einen ganz anderen Stellenwert gewonnen. In hunderten von Städten gibt es bereits bemerkenswerte Bewegungen. Die Polizei dort hat versucht, mit dem Einsatz von Gummigeschossen, Tränengasbomben und anderen höchst fragwürdigen Mitteln versucht, Herr der Geschehnisse zu bleiben, damit jedoch den Protest noch weiter verstärkt.

Ob darin das Kalkül liegt, die Bewegung zu radikalisieren oder ob es sich stellenweise um Ratlosigkeit und Aktionismus der Einsatzkräfte handelt ist mir unklar. In jedem Fall ist es absolut verabscheuenswert, wenn - wie in Oakland geschehen - ein Polizist eine dieser Tränengasbomben in einer völlig übersichtlichen Situation in eine kleine Gruppe von Helfern wirft, die herbeigeeilt ist, um einen bereits am Kopf verletzten Demonstranten zu versorgen und aus der Gefahrenzone zu bringen. SHAME ON YOU!

In jedem Fall hat die Bewegung dort einen Punkt erreicht, an dem ich überzeugt bin, dass er sich langfristig festsetzen wird und das ist sehr erfreulich. Schließlich geht es immer noch viel um Symbolik und es muss erstmal gelingen, die Themen der Occupy-Bewegung im Bewusstsein der Menschen tief zu verankern.

Im übrigen gibt es Proteste auf allen Kontinenten, auch wenn die Mainstream-Medien nahezu gar nicht darüber berichten.

Hier in Deutschland geht es viel um Vereinnahmung der Bewegung. Ich denke jedoch, dass die Bewegung sich nicht unter Druck setzten soll, sondern sich die Zeit nehmen soll, die Basisdemokratie einfach benötigt, um zu konsensfähigen Forderungen zu gelangen. Schnellschüsse wären fatal. Doch natürlich müssen diese Forderungen kommen. In der Interview-Doku klingt es an: Wieso fordert man von einer Bewegung, die in Deutschland gerade seit drei Wochen öffentlich existiert, bereits Lösungen, die Politiker seit Jahren nicht finden? Das ist doch absurd. Die Bewegung gibt es doch genau deswegen - weil sich eben nichts ändert und die Finanzindustrie weiter ihr großes Rad dreht.
Definitiv gibt es viele Themen, die angegangen werden müssen und zu den es Forderungen bedarf:
Sozialsysteme, Datenschutz, Generationengerechtigkeit, Kartellbildung, Klimaschutz und viele mehr.

Noch ein paar Worte zu Griechenland. Dort geht es bei vielen Menschen ums letzte Hemd. Auch wenn man sicher nicht begeistert sein muss über die Art und Weise wie es zu dem Referendum gekommen war, so handelt es sich in meinen Augen um die absolut richtige Entscheidung. Endlich das Volk zu befragen über das politische Handeln. Mit Erschrecken habe ich die Folgen regisitriert. Der sicher zu Recht umstrittene Papandreou wird zum "Rapport" nach Cannes einbestellt, wo im die Pistole auf die Bruste gesetzt wird. Finanzielle Hilfen gibt es nur ohne Einbeziehung des Volkes. Das zeigt doch das ganze Dilemma: Demokratie bedroht die existierenden und beherrschenden Systeme. Das sagt doch fast Alles.

Ich hoffe sehr, dass diese aufkeimende, neue Basisdemokratie diese Systeme von Grund auf erneuert!
Denn sonst wird es irgendwann sehr hässlich enden.

Im Moment ist es wichtig, dass sich mehr Menschen in die Diskussion darüber einbringen, sich Informationen verschaffen und diese weiterleiten. An einer "Assamblea" teilzunehmen allein, ist ein großer Gewinn. Denn wer von uns hat schon wirklich Erfahrung gemacht mit direkter Demokratie?
In der jeder sich äußern darf und man nach und nach zu konsensfähigen Lösungen gelangt. Ohne Hierarchie und Wortführer.
Noch passiert alles im Kleinen, doch es entsteht gerade etwas Neues und es lohnt sich, sich einfach mal dazu zu gesellen und zu beobachten, wie man miteinander umgeht und was gelebte Solidarität wirklich bedeuten kann.

Da scheinbar viele oft noch ratlos sind, wo man zu wirklich wertvollen Informationen gelangen kann, zum Abschluss noch eine kleine Linkliste:


thebabyshambler

Jacob Jung Blog

Der Freitag

spiegel.de: S.P.O.N. - Die Kolumnisten


Außerdem gibt es auch im Blogroll in der echten Seitennavigation weitere Blogs...


Auch im Fernsehen gibt es nach wie vor spannende Formate:

ZAPP, Xtra3, Aspekte, Kulturzeit, vis-a-vis, Panorama und einige weitere Vertreter unverfälschten Journalismus...

Ein besonderes Kleinod: Retsina Film: Neues aus dem Schwarm
 

Mit großer Freude habe ich registriert, dass zunehmend Leser aus den USA, Russland, den Niederlanden, aus der Schweiz und Österreich, Frankreich, Lettland, aus Großbrittanien und Finnland Interesse am Scheinwerfer haben.

Herzlichen Dank für euer Interesse!